Maddaloni (rad-net) - Annemiek van Vleuten (Mitchelton-Scott) kann zur heutigen achten Etappe des Giro Rosa nicht mehr antreten, nachdem sie sich das Handgelenk gebrochen hat. Besonders tragisch: Die Niederländerin trug seit der zweiten Etappe das Rosa Trikot der Gesamtführenden und wollte Rundfahrt zum dritten Mal in Folge gewinnen.
Van Vleuten war rund 700 Meter vor dem Ziel in einen Sturz verwickelt, bei dem unter anderem auch ihre Teamkollegin Amanda Spratt, Marianne Vos (CCC-Liv), Omer Shapira (Canyon-Sram) und Mavi Garcia (Alé-BTC Ljubljana) zu Boden gingen. Alle Fahrerinnen fuhren die Etappe zu Ende, doch im Ziel angekommen klagte Van Vleuten über starke Schmerzen im Handgelenk und befürchtete bereits eine Fraktur.
Diese Befürchtung wurde bei Untersuchungen im Krankenhaus bestätigt. Sie ist bereits auf dem Weg zurück in die Niederlande, wo sie operiert werden wird. «Ich hatte sofort das Gefühl, dass es mit meinem Handgelenk nicht gut war, weil ich sah, dass mein Handgelenk nicht gerade war. Ich werde jetzt nach Hause fahren und mich am Samstag einer Operation am Handgelenk unterziehen», sagte Van Vleuten nach ihrem Besuch im Krankenhaus.
Die 37-Jährige verliert so nicht nur den Giro Rosa, sondern wird auch bei der Weltmeisterschaft kommende Woche nicht an den Start gehen können. «Ich bin super traurig, dass es nicht möglich ist, die Maglia Rosa zu verteidigen, aber noch mehr, keine WM auf einem Kurs, der zu mir passt, fahren zu können. Ich bin enttäuscht, dass ich das Weltmeistertrikot nicht verteidigen kann.»
Damit wird nun Katarzyna Niewiadoma vom deutschen Frauen-WorldTour-Team Canyon-Sram an der Spitze des Gesamtklassements liegen. Mit nur 15 Sekunden Abstand folgt Anna van der Breggen (Boels-Dolmans), Cecilie Uttrup-Ludwig hat eine weitere Minute Rückstand.
Amanda Spratt musste das Rennen ebenfalls aufgeben, nachdem sie eine Gehirnerschütterung erlitt. Ein zunächst vermuteter Schlüsselbeinbruch bestätigte sich nicht. Marianne Vos kam bei dem Sturz glimpflich davon; sie zog sich lediglich Schürfwunden am Rücken zu. Informationen zu den anderen gestürzten Fahrerinnen liegen aktuell nicht vor.