Turin (rad-net) - Das Team Vini Zabù hat seine Wildcard für den Giro d'Italia zurückgegeben. Nach dem Dopingfall um Matteo De Bonis wolle man ein Zeichen für den Sport setzen und es sei «ein Akt der Liebe zum Radsport». Die Organisatoren luden nun mit Androni Giocattoli-Sidermec ein anderes italienischen ProTeam für die Italien-Rundfahrt ein.
«Das Team und der Hauptsponsor Vini Zabù haben beschlossen, eine wichtige Botschaft an die Welt des Radsports zu senden, eine Lehre für all jene Athleten, die immer noch Abkürzungen anstreben. Das Team hat mit dem Hauptsponsor vereinbart, nicht am Start des Giro d'Italia zu sein, obwohl es den zuständigen Stellen gezeigt hat, dass es die strengsten Maßnahmen zur Bekämpfung des Dopings ergriffen hat», begründet man im Team Vini Zabù die Entscheidung, sich von der Italien-Rundfahrt zurückzuziehen.
Rennfahrer die sich zum Doping entschließen, würden nicht nur sich selbst schädigen, sondern das gesamte Team einschließlich seiner Kollegen, der Mitarbeiter, der Geschäftsführung des Teams und der Sponsoren. «Unsere Entscheidung, nicht am Giro d'Italia teilzunehmen, soll unterstreichen, dass die Aktion eines Athleten einen verheerenden Effekt auf diejenigen haben kann, die die maximale Anstrengung unternehmen, um Radfahrer bei Rennen an den Start zu bringen», so die Teamleitung in einer Pressemitteilung.
Neben 19 WorldTeams und den Teams Alpecin-Fenix, das automatisch als Sieger der Europe Tour 2020 gesetzt war, Bardiani CSF Faizanè und Eolo-Kometa wird nun Androni Giocattoli-Sidermec per Wildcard in Italien startberechtigt sein. Organisator RCS Sport teilte kurz und knapp mit: «Nach der Entscheidung von Vini Zabù, nicht beim Giro d'Italia zu starten, hat RCS Sport Androni Giocattoli-Sidermec eine der drei Wildcards zugewiesen.» Zunächst war die Mannschaft nicht eingeladen worden, was auch zu einiger Kritik geführt hatte, nachdem das Team bei den vergangenen beiden Auflagen des Giro am Start war und mit guten Leistungen überzeugen konnte.