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Olaf Pollak im Rosa Trikot auf dem Podium.
09.05.2004 21:09
Giro-Überraschung: Pollack fährt in Rosa

Alba (dpa) - Radprofi Olaf Pollack hat sich das Rosa Trikot des 87. Giro d'Italia übergestreift und damit den größten Erfolg seiner Karriere gefeiert. Das war vor ihm nur drei deutschen Profis, zuletzt Jens Heppner 2002, gelungen.

Dem 30 Jahre alten Gerolsteiner-Profi aus Cottbus genügte im Ziel der 1. Etappe nach 167 Kilometern in Alba ein zweiter Platz hinter Alessandro Petacchi (Italien) für seinen überraschenden Satz an die Spitze.

Die Zeitgutschrift von 12 Sekunden machte den Coup von Pollack möglich. Der Lausitzer führt im Gesamtklassement jetzt mit zwei Sekunden vor dem Vortages-Sieger Bradley Mc Gee, an dem Pollack Revanche für seine unglückliche Niederlage genommen hatte. «Unser Konzept ist hundertprozentig aufgegangen. Vor dem Rennen hatten wir abgesprochen, dass er alles auf McEwen setzen sollte und an ihm dranbleiben sollte. Olaf ist brillant gefahren. Die gefährlichen vier Final-Runden in Alba waren grenzwertig», sagte sein Teamchef Christian Henn.

Das erste große Sprint-Duell des Giro hat der sechsfache Sieger des Vorjahres, Petacchi, für sich entschieden. Für die Sensation aber sorgte Pollack. «So traurig ich gestern war, so glücklich bin ich heute. Es hat alles gepasst - perfekt», jubelte Pollack im Ziel.

Bevor sich das Feld 6000 Meter vor dem Ziel unter der Regie des Petacchi-Teams zusammengeschlossen hatte, lag der Kolumbianer Marlon Perez lange als Solist in Führung. Im gefährlichen Massensprint hatte sich Pollack kurz vor dem Ziel zwischen Robbie McEwen (Australien) und Petacchi geworfen. Ex-Weltmeister Mario Cipollini hatte schon vorher zurückgesteckt.

Beim Prolog war Pollack noch knapp am ersten Rosa Trikot und an einer faustdicken Überraschung vorbei gefahren. Wie bei der Tour de Romandie in der Schweiz hatte sich der Cottbuser nur Mc Gee beugen müssen. Der in französischen Diensten fahrende Australier hatte den 6,9 km langen Kurs durch die Altstadt Genuas zum Giro- Auftakt in 8:30 Minuten mit zehn Sekunden Vorsprung vor Pollack gewonnen, der da noch maßlos enttäuscht war.

Pollacks prominenter italienischer Team-Kollege Davide Rebellin, dem durch seinen Dreifach-Sieg in den Ardennen ein historisches Triple gelungen war, war 17 Sekunden langsamer als der Sprinter aus der Lausitz gefahren. Damit schuf sich der Weltcup-Spitzenreiter aus Italien eine gute Ausgangs-Position auf das Rosa Trikot nach der ersten Bergetappe. Vielleicht kann es Pollack bis dahin verteidigen.

Zum Prolog waren nur 169 Fahrer an den Giro-Start gegangen, nachdem Juri Golcer (Slowenien) und Ubelino Mesa (Kolumbien) in der Blut-Kontrolle hängen geblieben waren. Beide Fahrer stehen wegen auffälliger Werte unter Doping-Verdacht. Vorerst wurden sie für 15 Tage gesperrt.

1. Etappe, Genua - Alba (143 km):

1. Alessandro Petacchi (Italien) 3:41:56 Std.
2. Olaf Pollack (Kolkwitz)gleiche Zeit
3. Crescenzo d'Amore (Italien)gleiche Zeit
4. Robbie McEwen (Australien)gleiche Zeit
5. Marco Zanotti (Italien)gleiche Zeit
6. Philippe Gilbert (Belgien)gleiche Zeit
...
28. Robert Förster (Markkleeberg)gleiche Zeit
29. Fabian Wegmann (Münster) gleiche Zeit
123. Thomas Ziegler (Erfurt) + 8 Sek.

Stand nach der 1. Etappe:

RangNameZeit
1. Olaf Pollack (Kolkwitz) 3:50:24 Std.
2. Bradley McGee (Australien) + 2 Sek.
3. Alessandro Petacchi (Italien) + 20
4. Jaroslaw Popowitsch (Ukraine) + 22
5. Gerhard Trampusch (Österreich) + 26
6. Crescenzo d'Amore (Italien) + 32
...
22. Robert Förster (Markkleeberg) + 43
39. Fabian Wegmann (Münster) + 49
57. Thomas Ziegler (Erfurt) + 54

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