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Die Streckenplanung der Kurzstrecke bei der «Tour d’Energie» in Göttingen, auf der 60 Prozent der Teilnehmer Starten. Graphik: Christoph Werntgen
20.04.2012 08:15
«German Cycling-Cup»: Revanche in Göttingen

Göttingen (rad-net) - Gelegenheit für die Revanche: Mit der «Tour d’Energie» gehen die neue Deutsche Jedermann-Meisterschaft und der «German Cycling-Cup» am Sonntag in Göttingen in die zweite Runde. Mit 47,5 und 101,6 Kilometern Länge sind die Rennen in Niedersachsen dabei ein gutes Stück kürzer als beim Saisonstart am Ostermontag bei «Rund um Köln», beide Strecken durch das südwestliche Umland der Universitätsstadt sollten aber nicht unterschätzt werden.

Mit 2509 Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Ziel war die «Tour d’Energie» im vergangenen Jahr nach Münster und Köln das drittgrößte Rennen im Rahmen des «German Cycling-Cup» und damit Nummer fünf in Deutschland. Mit einem konstant starkem Wachstum haben die Göttinger Organisatoren damit zuletzt sogar Frankfurt überholt - allerdings waren die Jedermannrennen bei der «ŠKODA Velotour» im vergangenen Jahr auch nicht Teil des «German Cycling-Cup». Für dieses Jahr peilen die Göttinger Organisatoren einen neuen Teilnehmerrekord an. Eine Woche vor der Veranstaltung waren bereits knapp 3400 der maximal 3500 Startplätze vergeben, fast 25 Prozent davon kommt übrigens aus Göttingen selber. «Damit sind wir natürlich mehr als zufrieden», so Jonas von Frieling aus dem Team der Organisation gegenüber «rad-net». Mit diesem Erfolg habe man nicht gerechnet.

Die «Tour d’Energie» erlebte ihren Ursprung als Jedermannrennen im Rahmen des Finales der letztmalig im Jahr 2007 ausgetragenen Niedersachsen-Rundfahrt, übernommen haben die Organisatoren von damals auch einen Teil der Streckenführung mit den Anstiegen am «Hohen Hagen» und die Zielankunft auf der Bürgerstraße. Am 29. April 2007 gewann Heinrich Haussler die bisher letzte Etappe der Niedersachsen-Rundfahrt. Ein Jahr zuvor war der Italiener Alessandro Petacchi Sieger in Göttingen. Die erste Auflage der «Tour d’Energie» fand am 23. April 2005 statt.

Die Startzeiten in Göttingen sind mit 10.30 und 10.40 Uhr für die 47,1 und 101,8 Kilometer langen Strecken moderat. Dafür geht es anschließen um so schneller zur Sache. Nach neutralisiertem Start, der erstmals am Schützenplatz stattfindet, geht die Fahrt zuerst im polizeibegleiteten Konvoi durch die Göttinger Innenstadt. Fliegender Start und Zeitnahme sind dann am Ortsausgang Göttingen kurz hinter dem Rosdorfer Kreisel. Nach fünf Kilometern trennen sich die beiden Strecken. Während es auf der kurzen Strecke direkt Richtung Westen und auf einer Schleife Richtung «Hoher Hagen» geht, der nach etwas mehr als 20 Kilometern erreicht wird, haben die Fahrer auf der 101,8 Kilometer langen Distanz bis zum höchsten Punkte des Rennens bereits 75 Kilometer in den Beinen. Auf der Kurzstrecke sind zwei ernst zu nehmende Steigungen zu absolvieren, auf der Langstrecke vier.

Gemeinsam haben die beiden Rennen aber die Hochgeschwindigkeitsfahrt vom «Hoher Hagen» und die Anfahrt zurück nach Göttingen, die trotz des eher einfachen Terrains mit den Anstiegen noch in den Beinen und auf windanfälliger Routenführung nochmals richtig hart werden, da kaum noch größere Gruppen unterwegs sind. Vor allem am Berg abgehängte Fahrer und Grüppchen werden hier nochmals versuchen, Löcher zu schließen, bevor die Fahrer in Göttingen auf der Bürgerstraße das perfekte Terrain für den Sprint erwartet.

Eingebettet ist die «Tour d’Energie» in ein Rahmenprogramm im Zielbereich. Zu den Höhepunkten gehört dabei ein Fahrrad-Looping und ein Fahrrad-Sicherheits-Parcours für Kinder. Unter dem Titel «Taggi-Tour» gibt es auch Rennen für Kinder.

Neu ist in diesem Jahr bei der «Tour d’Energie» ein Prolog am Vortag der «Tour d’Energie». Das Zeitfahren über 4,8 Kilometer gehört zu einer Cupwertung und bietet Teilnehmerinnen und Teilnehmern nicht nur die Möglichkeit für eine kurze Vorbelastung sondern auch die Chance auf einen Startplatz im Startblock A in der «Tour d’Energie». Das Zeitfahren findet in Rosdorf statt und führt über ein technisch einfaches Terrain. Die Teilnehmer starten im Abstand von 30 Sekunden.

Zu den Neuerungen der «Tour d’Energie» gehört in diesem Jahr ein Bergsprint, der für den Anstieg zum «Hohen Hagen» geplant ist. Dort wird vom Fuß des Anstieges unterhalb des Campingplatzes bis kurz vor dem Verpflegungspunkt gesondert die Zeit genommen und eine zusätzliche Wertung erstellt, die unabhängig vom Ergebnis im Ziel ist.

Einen besonderen Service bieten die Organisatoren den Teilnehmern nach dem Rennen: Nach dem Rennen können die Räder vor dem Gebäude des Landkreises kostenfrei geparkt werden, Bekleidung und Gepäck, das während des Rennens nicht gebraucht wird, kann im Gepäckbus am Start abgegeben werden. Dieser Bus steht dann im Zielbereich wieder bereit.

«rad-net»-Insider Tipp von Ralf Grabsch: «Das Rennen mit Start und Ziel in Göttingen wartet mit einem sehr abwechslungsreichen Terrain, da sind diesmal die Allrounder gefragt. Es reicht nicht, ein guter Bergfahrer zu sein oder nur im Flachen gut zu fahren, hier muss man alles können und sich am Harzrand vor allem auch gut mit Kraft über die vielen Anstiege und kleinen Anhöhen drücken können - optimale Bedingungen für Allrounder halt

.An den Anstieg zum ,Hohen Hagen‘ habe ich selbst noch beste Erinnerungen, wir sind da zwei Jahre im Finale der letzten Etappe der Niedersachsen-Rundfahrt drüber. Und in der Vorbereitung für einen Sprint im Ziel durfte ich fast alles von vorne fahren. Solche Etappen vergisst man nicht. Aber das Gute an dem Anstieg ist, dass man da irgendwie drüber drücken kann und danach wird es leichter, da kommen nur noch leicht wellige Abschnitte. Der Berg ist natürlich Dreh- und Angelpunkt der Strecke, aber jetzt auch nicht so, dass er komplett ausschlaggebend sein wird, denn man kann mit gutem Auge auch danach noch einige Meter machen und auch wieder Anschluss finden. Dann gilt es im Finale wirklich hoch konzentriert zu fahren, mit Überblick und vorausschauend, da ist noch eine Kurve drin, da ist auch schon mancher Profi gestürzt. Also da muss man wirklich bis zum letzten Meter aufpassen und dann kann man die letzten Meter genießen. Haben wir damals auch so gemacht - und dann gefeiert.»

Ralf Grabsch war Radprofi von 1996 bis 2008, unter anderem Zweiter der Friedensfahrt, Sieger der Hessen-Rundfahrt und Etappensieger der Bayern-Rundfahrt. Er nahm drei mal an der Tour de France teil und wechselte nach dem Ende seiner aktiven Karriere auf den Posten des Sportlichen Leiters beim Team Milram. Seit 2009 arbeitet er als Sportlicher Leiter für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR), seit diesem Jahr ist er Bundestrainer des Verbandes.


Teilnehmerzahlen 2011: 2.509 Finisher
Nachmeldungen: Stehen noch Startplätze zur Verfügung, ist eine persönliche Nachmeldung am Samstag, 21. April von 16 bis 19 Uhr und am Sonntag, 22. April von 7.30 bis 9.30 Uhr unter Vorlage des Personalausweises und nur in Barzahlung möglich, das Startgeld erhöht sich bei Nachmeldungen um 10 auf 58 Euro. Die Nachmeldungen werden in der Startunterlagenausgabe im Foyer der Godehardhalle, Schützenanger 1 in Göttingen angenommen.
Startunterlagen: Die Startunterlagen werden am Samstag, 21. April von 16 bis 19 Uhr und am Sonntag, 22. April von 7.30 bis 9.30 Uhr unter Vorlage des Personalausweises und der ausgedruckten Teilnahmebestätigung in der Godehardhalle, Schützenanger 1 in Göttingen ausgegeben.
Startzeiten:Das Rennen über 47,1 Kilometer wird ab 10.30 Uhr auf dem Schützenplatz gestartet. Die Teilnehmer über 101,8 Kilometer werden ab 10.40 Uhr am Schützenplatz auf die Strecke geschickt.
Hinweise zur Anreise: Teilnehmer aus Göttingen sollten am besten direkt mit dem Rad anreisen, auch vom Bahnhof Göttingen ist das Start- und Zielgelände in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar, die Entfernung zum Start beträgt nur einen Kilometer. In der Nähe der Start- und Zielbereiche sind zwar Parkplätze vorhanden, die Organisatoren weisen allerdings darauf hin, dass es angesichts der hohen Teilnehmerzahl sehr eng werden kann.
Tipps zum Parken und Schlafen: Zu besonderen Parkplätzen machen die Veranstalter keine weiteren Angaben, für günstige Übernachtungen steht in unmittelbarer Nähe zum Start die Turnhalle des Geschwister-Scholl-Gymnasiums im Kurt-Huber-Weg (Anfahrt nur über Grätzelstraße möglich) kostenfrei zur Verfügung. Anmeldungen sind nicht notwendig, die Turnhalle wird am Vorabend geöffnet, Schlafsack und Isomatte müssen die Teilnehmer mitbringen. Teilnehmer, die mit einem Wohnmobil kommen, finden Stellflächen im Reisemobilhafen der Göttinger Sport und Freizeit GmbH im Windausweg. Hotelzimmer können unter der Telefonnummer +495514998020 oder unter www.goettingen-tourismus.de gebucht werden, Ansprechpartnerin ist Frau Christiane von Schlieben. Es gibt auch ein Pauschalarrangement «Göttingen (rad)sportlich».
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«Tour d’Energie» in Göttingen


Mehr Nachrichten aus dem Bereich der Jedermannrennen, Tipps, Angebote, Termine, die Ranglisten von «rad-net» zum Jedermannsport sowie die Zwischenstände für die Deutschen Meisterschaften und den «German Cycling-Cup» gibt es im Jedermannportal von «rad-net» unter jedermann.rad-net.de.


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