Schleiz (rad-net) - Auf anspruchsvolle Strecken dürfen sich die Jedermänner am Sonntag, 2. Juni, beim fünften Rennen des «German Cycling Cup 2013» (GCC) freuen. Am Schleizer Dreieck geht es für die Anwärter auf die Deutsche Jedermann-Meisterschaft auf eine rasante Berg- und Talfahrt durch das Thüringer Schiefergebirge.
Gleichzeitig feiern der Saale-Orla-Kreis und die 9000-Einwohner-Kreisstadt Schleiz ein Jubiläum: Seit 90 Jahren werden am Schleizer Dreieck Radrennen ausgetragen – die Premiere erfolgte am 9. Juni 1923. Als Jedermann-Rennen hat sich der Kurs seit 2010 etabliert.
Die Strecken sind die identischen des Vorjahres und führen in der GCC-Wertung über 74 Kilometer und 145 Kilometer. Zudem können Einzelstarter auf einer 30-Kilometer-Strecke antreten.
In der GCC-Gesamtwertung der Männer will Daniel Knyss beim «Schleizer Dreieck Jedermann» sein Gelbes Trikot verteidigen. In ihren jeweiligen Altersklassen führen zurzeit Knyss (Master 1), Thomas Jablonski (Master 2) und Bernd Weinhold (Master 3). In der Frauenkonkurrenz tritt die aus Gera kommende Titelverteidigerin Beate Zanner erneut als Favoritin an.
Der Start auf die zwei Runden erfolgt auf dem Natur-Motorsportkurs «Schleizer Dreieck» und führt über Frankendorf, Tanna in Richtung Gefell, wo mit 641 über Normalnull der höchste Punkt des Rennens erreicht wird. Die nächsten Durchfahrtsorte sind Dobareuth, Hirschberg, Frössen und Blankenberg, ehe die Fahrer in Blankenstein den süd-östlichen Endpunkt des Rennsteigs passieren – damit ist bereits die Hälfte der ersten Runde absolviert.
Nach einigen kurzen Anstiegen in Harra und Bad Lobenstein erreicht das Feld den größten Stausee Deutschlands: die Bleilochtalsperre. Nach dem tiefsten Punkt der Strecke (409 ü.N.N.) durch das Thüringer Schiefergebirge steigt die Strecke bis Wernsdorf an. Nach einer kurzen Abfahrt wartet in Raila ein weiterer Anstieg.
Die letzten fünf Kilometer bis zur Zielpassage geht es bergab über Lug ins Land auf die Zielgerade auf dem Schleizer Dreieck. Nach der Zielpassage und der Verpflegung führt die Strecke wieder über Oberböhmsdorf und die ehemalige Waldkurve zurück auf den Rundkurs. Insgesamt sind rund 1800 Höhenmeter zu überwinden.
«rad-net»-Insider Tipp von Ralf Grabsch: «Das Rennen am Schleizer Dreieck verspricht einen abwechslungsreichen Kurs, der allerdings kaum Erholungsphasen lässt. Nicht weit von der früheren innerdeutschen Grenze geht es nur hoch und runter. Eine gute Form kann also nicht schaden, wenn man gut durch das Rennen kommen will. Vor allem auf der langen Distanz ist das Rennen definitiv kein einfaches, aber auf der anderen Seite auch nicht megaschwer. Es hat aber auf jeden Fall reichlich Anspruch und wird eine Herausforderung für alle Teilnehmer sein. Über 145 Kilometer ist es wichtig, sich nicht von Anfang an zu verausgaben, hinten raus tut es immer mehr weh.»
Ralf Grabsch war Radprofi von 1996 bis 2008, unter anderem Zweiter der Friedensfahrt, Sieger der Hessen-Rundfahrt und Etappensieger der Bayern-Rundfahrt. Er nahm dreimal an der Tour de France teil und wechselte nach dem Ende seiner aktiven Karriere auf den Posten des Sportlichen Leiters beim Team Milram. Seit 2009 arbeitet er als Sportlicher Leiter für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR), seit 2012 ist er Bundestrainer des Verbandes.
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