Harrogate (rad-net) - Aigul Gareeva ist neue U19-Weltmeisterin im Einzelzeitfahren. Die Russin setzte sich mit drei Sekunden Vorsprung vor Europameisterin Shirin van Anrooij (Niederlande) und zehn Sekunden vor Elynor Bäckstedt (Großbritannien) durch.
Dabei hatte Gareeva, die bei der EM noch Van Anrooij um zwei Sekunden den Vortritt lassen musste, eine Menge Glück. In der letzten Kurve vor dem Ziel war die 18-Jährige geradeaus gefahren, anstatt abzubiegen. Sie wendete, aber verlor dadurch natürlich einige Sekunden. Trotzdem unterbot sie Van Anrooijs Zeit noch im drei Sekunden. «Ich wusste, dass ich die Beste war, aber trotz des Zeitverlusts bin ich einfach weitergefahren. Keine Ahnung, was da in meinem Kopf vorging. In der Kurve waren Ordner, die mir gezeigt haben, dass ich rechts abbiegen muss», erklärte Gareeva die Situation.
Danach musste sie nur noch die Zieldurchfahrt von Bäckstedt abwarten. Auch die Britin war unterwegs nicht fehlerfrei geblieben. Bereits nach sechs Kilometern war sie in einer Kurve weggerutscht, konnte aber einen Sturz verhindern. Dennoch musste sie neu Tempo aufnehmen. Sie verteidigte schließlich Bronze mit vier Sekunden Vorsprung vor Camilla Alessio (Italien).
Zu ihrem WM-Titel sagte Gareeva: «Um ehrlich zu sein, Weltmeisterin zu sein, ist nicht so wichtig. Das was zählt ist, die Leute glauben zu lassen, dass man ein besseres Leben führen und Fehler machen kann, um dann bessere Ergebnisse zu erzielen und in diesem Leben etwas zu erreichen.»
Beste Deutsche war Paula Leonhardt auf Rang 17 mit 1:21 Minuten Rückstand. Lucy Mayrhofer belegte Rang 21 mit 1:24 Minuten Rückstand. «Wir hatten wenige internationale Vergleichsmöglichkeiten im Vorfeld dieser Weltmeisterschaft. Beide Sportlerinnen haben alles gegeben und keine Fehler gemacht. Die Zeitabstände waren gering, da büßt man mit wenigen Sekunden gleich ein paar Plätze ein», sagte Juniorinnen-Bundestrainer Lucas Schädlich.