Brügge (rad-net) - Filippo Ganna hat beim gestrigen Zeitfahren der WM in Flandern sein Regenbogentrikot verteidigt. Nach dem Rennen, das er vor den Belgiern Wout van Aert und Remco Evenepoel gewann, erklärte der Italiener, die großen Ziele seiner Saison 2021 erreicht zu haben.
«Als ich dieses Jahr anfing, habe ich meine Ziele auf ein Stück Papier geschrieben und das waren die Olympische Spiele in Tokio und danach die Weltmeisterschaften», berichtete der 25-Jährige gestern bei der Sieger-Pressekonferenz in Brügge. Nach der Goldmedaille in der Mannschaftsverfolgung in Tokio, sei eine zweite Medaille bei der WM nun etwas ganz Besonderes: «Ich denke, dass dieses Trikot auch mir bestätigt hat, dass ich ganz oben auf dem Podium ankommen kann. Es war aber nicht einfach, das zu bestätigen.»
Ganna hatte im vergangenen Jahr in Imola (Italien) den Weltmeistertitel im Zeitfahren gewonnen. Seitdem hat der Fahrer an 16 Zeitfahren teilgenommen, von denen er insgesamt elf für sich entscheiden konnte, darunter beide Zeitfahren des diesjährigen Giro d'Italia. Trotzdem erklärte der Italiener, dass das Rennen am gestrigen Sonntag besonders schwierig gewesen sei, vor allem gegen die beiden belgischen Favoriten, die in Flandern vor heimischem Publikum agieren konnten. «Als ich heute aufgewacht bin, wollte ich dieses Ergebnis erzielen, aber ich wusste, dass es nicht einfach werden würde. [...] Ich wusste, dass ich mit Remco und Wout zwei starke Konkurrenten vor mir hatte und deshalb war es so wichtig, dieses Ziel zu erreichen», berichtete Ganna weiter. «Ich denke, dass jeder Druck verspürt hat bei diesem Rennen, denn bei mir ging es darum, den Titel zu verteidigen und bei den Fahrern links und rechts von mir darum, das Trikot zu gewinnen. Als ich dann aber die Ziellinie überquerte, habe ich meine Ziele realisiert.»
Nach seinem Sieg beglückwünschte Ganna sofort Van Aert und Evenepoel, die mit sechs beziehungsweise 44 Sekunden Rückstand das Rennen nur knapp verloren hatten: «Ich denke, dass diese Jungs unter den besten Fahrern der letzten zwei oder drei Jahren sind. Ein Zeitfahren kann man in nur einer Kurve gewinnen oder verlieren, denn wenn man nur zwei km/h schneller oder langsamer ist, kann man gewinnen oder verlieren. [...] Am Ende habe ich heute mit meinem Herz und Kopf gewonnen und ich wusste, dass dies mein Ziel war. Trotzdem möchte ich Chapeau zu beiden Jungs und allen anderen Fahrern heute sagen, denn jeder hat sein Bestes gegeben.»