Alto de la Covatilla (dpa) - Für Primoz Roglic steht in Madrid das Rote Trikot für den Gesamtsieg bei der Vuelta wie im Vorjahr zur Abholung bereit. Der Slowene muss nur noch heil die letzte Etappe überstehen, nachdem er mit letzter Kraft seine Spitzenposition verteidigt hatte.
Bei der Tour de France war er noch die tragische Figur, als er am vorletzten Tag das Gelbe Trikot an Landsmann Tadej Pogacar verloren hatte. Trotzdem ist Roglic der beste Rundfahrer der letzten Jahre: Giro-Dritter 2019, Vuelta-Sieger 2019, Tour-Zweiter 2020 und nun wohl der nächste Vuelta-Triumph. Fünf Fakten zu Roglic:
BUCH: Seine Lebensgefährtin Lora Klinc hat ein Buch mit dem Titel «Kilometer Null» über Roglic geschrieben. Das Werk entstand während der Spanien-Rundfahrt, die er gewann. Es ist eine Art Tagebuch der früheren Volleyballspielerin, die mit dem gemeinsamen und damals zwei Monate alten Sohn im Wohnwagen die Vuelta begleitete. In diesem Jahr ist kein Buch geplant.
HEIMAT: In Trbovlje geboren wuchs Roglic im 1200-Einwohner-Dörfchen Kisovec auf. Der Sohn eines Bergmannes und einer Zahnarztgehilfin machte zunächst das, was alle sportbegeisterten Kinder taten: Skispringen. Denn in Kisovec gibt es eine Anlage mit gleich fünf Schanzentischen und Anlaufspuren. Inzwischen lebt Roglic wie viele Radprofis in Monaco.
SPRÜNGE: Roglic hat bereits in seiner Karriere als Skispringer einen großen Satz gemacht. 183 Meter schaffte er einmal im Skisprung-Mekka Planica. Der größte Erfolg des Slowenen in seinem alten Metier war der Junioren-Weltmeistertitel mit der Mannschaft 2007.
RAD: Für sein erstes gebrauchtes Rennrad bezahlte Roglic im Jahr 2012 insgesamt 1300 Euro. Das Geld hatte er durch den Verkauf seines Mofas aufgebracht. Auch zu Beginn seiner Profikarriere war Roglic knapp bei Kasse. Ende 2015 begann er bei Jumbo-Visma für das Mindestgehalt von 40 000 Euro.
VO2MAX: Bereits vor seiner Radsport-Karriere wurde bei Roglic eine Sauerstoffaufnahmekapazität des Blutes von rund 80 Milliliter pro Minute und Kilogramm Körpergewicht gemessen. Damit lag er im Bereich des viermaligen Tour-Champions Chris Froome, der zu Beginn seiner Profizeit ähnliche Werte hatte.