Madrid (rad-net) - Chris Froome (Ineos Grenadiers) hat am Schlusstag der Vuelta a España eine Trophäe erhalten, um seinen nachträglichen Sieg bei der Vuelta a España 2011 anzuerkennen. Dem Briten war der Sieg im vergangenen Jahr mit acht Jahren Verspätung zugesprochen worden, nachdem der ursprüngliche Sieger Juan José Cobo wegen Abnormalitäten im Biologischen Pass disqualifiziert wurde.
Cobo bestritt die Entscheidung nicht und im vergangenen Herbst wurde Froome zum offiziellen Sieger des Rennens erklärt und Bradley Wiggins, als dessen Helfer Froome zur Spanien-Rundfahrt gereist war, rückte auf den zweiten Platz vor.
Als Froome die Auszeichnung vor dem Start der letzten Etappe überreicht bekam, sprach der Brite über die Tatsache, dass er kurz nach seinem karrierebedrohlichen Sturz beim Critérium du Dauphiné im vergangenen Juni von seinem nachträglichen Sieg erfahren hatte. Die Nachricht wurde ihm am Tag nach einer größeren Operation mitgeteilt. «Es ist ein ganz besonderer Sieg. Ich habe ganz besondere Erinnerungen an diese Zeit, aber auch an die Art und Weise, wie mir von diesem Sieg erzählt wurde. Ich war noch auf der Intensivstation, als mir gesagt wurde: 'Herzlichen Glückwunsch, Du hast die Vuelta gewonnen. Das war ein wirklich seltsames Gefühl», erklärte Froome.
Die Vuelta 2011 sei ein wichtiger Wendepunkt in Froomes Karriere gewesen. «Hier habe ich mich zum ersten Mal als Grand Tour-Fahrer und Klassementsanwärter entdeckt. Es gab mir das Vertrauen, dann zur Tour de France zu gehen und weiter bei Grand Tours um die Gesamtwertung zu fahren. Ich hoffe auf jeden Fall, dass ich in der nächsten Saison in einer anderen Funktion hier sein werde.»
Dieses Jahr war Chris Froome erneut bei der Spanien-Rundfahrt als Helfer im Einsatz - dieses Mal für Richard Carapaz, der den zweiten Platz hinter Primoz Roglic belegte. Auf Twitter gab der 35-Jährige zu, bei der Vuelta nicht ganz auf dem Level gewesen zu sein, auf dem er sein wollte: «Heute werde ich meine erste Grand Tour seit diesem Sturz beenden und obwohl ich nicht auf dem Niveau war, auf das ich gehofft und hingearbeitet hatte, bin ich stolz darauf, diesen Schritt auf meinem Weg zurück zu meinem gewünschten Ziel geschafft zu haben.»
Auch nach dieser Vuelta a España beginnt für Froome ein neues Kapitel in seiner Karriere. Im kommenden Jahr will er wieder die Tour de France ins Visier nehmen und das Team Israel Start-Up Nation anführen. «Es war ein emotionaler Tag, das letzte Rennen mit dem Team, mit dem ich elf Jahre gefahren bin. Ich bin gespannt auf das, was vor uns liegt.»