Leogang (rad-net) - Bei der Four-Cross-Weltmeisterschaft in Leogang haben Guido Tschugg und Steffi Marth die Plätze fünf und sechs belegt, die WM-Titel sicherten sich Joost Wichmann und Caroline Buchanan.
Zu Beginn des Kleinen Finales um Platz fünf war Tschugg zunächst in Gerangel verwickelt, konnte aber auf der dritten Geraden schließlich an den führenden Tschechen Michal Marosi heranfahren, ihn in der Kurve angreifen und schließlich den fünften Platz sicher ins Ziel bringen. «Im Halbfinale hat ihm leider das Quäntchen Kraft gefehlt, um den Sprung ins Finale zu schaffen, aber wir sind super zufrieden mit ihm», sagte Peter Richter, Four-Cross-Beauftrager im Bund Deutscher Radfahrer (BDR), gegenüber «rad-net». «Wir hatten gehofft, dass er so weit nach vorne fahren kann, da er auch die Strecke recht gut kennt, die er mit gestaltet hat.»
«Auch Steffi Marth hätte im Halbfinale fast ins Finale fahren können», so Richter. Doch sie musste sich mit dem Start im Kleinen Finale zufrieden geben. Dort konnte sie souverän der eigentlich stärkeren Tschechin Romana Labounkova folgen und wurde Sechste. «Dort ist es eigentlich ganz gut gelaufen. Ich bin so schnell gefahren, wie ich konnte und war fast von mir selber überrascht», sagte Marth im Gespräch mit «rad-net» und freute sich über ihre bisher beste WM-Platzierung im Four Cross.
«Wir können mit den Ergebnissen zufrieden sein, auch wenn sicherlich nicht alle Erwartungen erfüllt wurden. Wir haben uns vernünftig platziert und präsentiert. Auch die jüngeren Fahrer haben gute Leistungen gezeigt. Benedikt Last, der eine bisher verkorkste Saison hatte, hat mit Platz 15 auch einen guten Platz erreicht, zudem haben wir sechs deutsche Männer unter den besten 32», erklärte Richter gegenüber «rad-net». Stefan Scherz wurde 26., Aiko Göhler 27., Rick Schubert 31. und Ingo Kaufmann 32. Bei den Frauen fuhren hinter Marth Laura Brethauer, Anna Börschig und Sarah Gerlach auf die Plätze neun bis elf, Julia Lackas wurde 15.
Unterdessen sicherte sich der Niederländer Joost Wichmann den WM-Titel in einem spannenden Finale vor Michael Mechura aus Tschechien und Quentin Derbier aus Frankreich. In der zweiten Kurve waren Mechura und der zweite tschechische Starter, Tomas Slavik, bei einem Zweikampf zu Fall gekommen, während Derbier weiter vorne fuhr. Wichmann, der nun seine Karriere als Four-Crosser beenden wird, nahm die Verfolgung auf und konnte sich in der letzten großen Kurve noch an dem Franzosen vorbeischieben und holte damit seinen lang ersehnten WM-Titel. «Wir freuen uns für ihn, er ist ein Freund unserer deutschen Mannschaft. Das Finale war echt gigantisch», lobte Richter.
Bei den Frauen fuhr die Australierin Caroline Buchanan, die in diesem Jahr schon Weltmeisterin im BMX werden konnte und Fünfte der Donwhill-WM war, ungefährdet der Goldmedaille entgegen. Die Britin Katy Curd und Céline Gros aus Frankreich belegten die weiteren Podestplätze. Titelverteidigerin Anneke Beerten aus den Niederlanden stürzte am großen Sprung, den sich nur wenige Frauen zutrauten, zog sich aber nur Blessuren am Knie zu und musste sich mit Platz vier zufrieden geben.