Enna (rad-net) - Die dritte Etappe des Giro d'Italia führt das Peloton heute den Ätna hinauf und der Gesamtführende Filippo Ganna bangt um sein Führungstrikot. Am Vulkan ist der Italiener aber gewappnet, das Maglia Rosa an seinen Teamkapitän Geraint Thomas weiterzugeben, der bislang den dritten Platz im Gesamtklassement belegt.
Ganna war am Samstag bei der Eröffnungsetappe der Italien-Rundfahrt beeindruckend gestartet. Beim 15,1 Kilometer langen Einzelzeitfahren von Monreale nach Palermo legte der der Italiener eine Gesamtzeit von 15:24 Minuten hin und ließ damit die Konkurrenz deutlich hinter sich. Auf dem Bergab-Kurs war der Weltmeister im Schnitt 1,5 km/h schneller als alle anderen und konnte damit seine Dominanz in der Disziplin unter Beweis stellen.
Am Sonntag verteidigte Ganna dann seine Führung auf der zweiten Etappe, als er nach dem kleinen Anstieg bei Agrigento im Hauptfeld über die Ziellinie rollte, obwohl er eventuell auch Chancen gehabt hätte, einen weiteren Etappensieg zu feiern. «Es ist immer schön zu gewinnen, und im Rosa Trikot wäre es sogar spektakulär gewesen, aber ich war etwas eingebaut», so Ganna und sagte weiter: «Ich dachte, es wäre besser, die Haut auf meinem Rücken zu schützen, als zu riskieren, sie durch einen Sturz auf der Straße zu lassen. Es war schwierig, das Trikot heute zu halten, weil das Finish nicht zu meinen Stärken passte», erklärte der 24-Jährige im Anschluss an die gestrige Etappe. Deshalb sei er die Attacke von Etappensieger Diego Ulissi (UAE-Team Emirates) nicht mehr mitgegangen.
Heute führt die Route der Italien-Rundfahrt das Peloton den Ätna hinauf und Ganna weiß, dass der 18,5 Kilometer lange Anstieg seine Führung gefährdet. Der Italiener liegt derzeit 22 Sekunden vor João Almeida (Deceuninck-QuickStep) und 23 Sekunden vor Teamkapitän Geraint Thomas. Allerdings sieht der 1,94 Meter große Fahrer seine Stärken nicht unbedingt in den Bergen.
Insgesamt hofft Ganna darauf, das Rosa Trikot heute an Thomas weitergeben zu können und es damit im Team Ineos Grenadiers zu halten: «Für mich ist der Ätna extrem lang – er ist einfach unendlich. Das wird ein wichtiger Anstieg für das Gesamtklassement und ich bin da, um meinen Kapitän Geraint Thomas zu unterstützen, der bereits bewiesen hat, gute Beine zu haben [...] Wenn ich das Trikot verlieren muss, dann hoffe ich, dass es bei Ineos bleibt. Ab Montag stehe ich im Dienst von Geraint Thomas und ich wäre sehr froh, wenn er das Trikot von mir übernimmt.»