Glasgow (rad-net) - Paul Fietzke ist Vizeweltmeister im Straßenrennen der Junioren. Während der Däne Albert Philippsen als Solist gewann, setzte sich der deutsche Nationalfahrer im Zweiersprint gegen Felix Ørn-Kristoff durch.
Die Junioren gingen das 127 Kilometer Rennen extrem schnell an. Schon in der ersten von insgesamt neun 14-Kilometer-Runden setzte sich der Niederländer Viego Tijssen alleine ab. Doch an einem der zahlreichen steilen Anstiege verschaltete er sich, wodurch die Kette herunterfiel. Dadurch wurde er in der zweiten Runde wieder eingeholt. Kurz darauf attackierte Felix Orn-Kristoff (Norwegen), der Halbbruder von Spitzenprofi Alexander Kristoff und lag ebenfalls eine Zeitlang alleine in Front, ehe er Gesellschaft von seinem Landsmann Jorgen Nordhagen und Albert Philipsen (Dänemark) bekam. Zu dem Trio schloss dann 90 Kilometer vor dem Ziel Paul Fietzke alleine auf, sodass vier Fahrer nun vorne lagen. Im weiteren Verlauf kamen auch noch Juan David Sierra (Italien), Theodor Storm (Dänemark) und Matthew Brennan (Großbritannien) an die Spitzengruppe heran. Damit war noch weit vor Rennhälfte die Vorentscheidung gefallen.
«Uns war klar, dass wir das Rennen nur nach vorne gewinnen können und wir von vorne aktiv fahren müssen. Deshalb haben wir auch gleich mitgefahren, als die Dänen und Norweger angegriffen haben», sagte U19-Bundestrainer Wolfgang Ruser nach dem Rennen.
In der Schlussrunde griff Philipsen an und hatte schnell eine größere Lücke. Am Ende siegte er mit 1:19 Minuten Rückstand. Hinter ihm explodierte dann auch unter dem Tempodiktat von Fietzke die Verfolgergruppe. Der 17-Jährige setzte sich gemeinsam mit Orn-Kristoff ab, woraufhin das Duo Silber im Sprint unter sich ausmachte. Fietzke setzte sich knapp gegen den vermeintlich spurtstärkeren Kristoff durch.
Louis Leidert kam mit der nächsten Gruppe ins Ziel und wurde 27., Ian Kings belegte Platz 38. Bruno Keßler stürzte frühzeitig, setzte das Rennen zwar fort, stieg aber schließlich aus. Auch Jonas Reibsch beendete das Rennen aufgrund von Rückenproblemen nicht.
«Wir haben ja nicht zu den Favoriten gehört, in der Rolle waren andere. Von daher bin ich sehr zufrieden und stolz auf die Mannschaft, nachdem die Vorbereitung in den letzten Wochen - unter anderem mit dem Abbruch der Oberösterreichrundfahrt - nicht optimal lief», sagte Ruser, der neben der Leistung von Fietzke auch die von Kings heraushob, da beide dem jüngeren U19-Jahrgang angehören. «Beide sind auch hervorragende Zeitfahrer, sodass wir auch bei der Europameisterschaft vorne mit dabei sein können», blickte Ruser bereits voraus.