Andermatt (rad-net) – Der Felssturz, der seit Montag die Zufahrt nach Andermatt und zum Gotthardpass blockiert, droht auch Auswirkungen auf die Tour de Suisse zu haben. Auf der dritten Etappe der Tour sollten die Profis vom Starort Brunnen kommend via Andermatt über den Gotthardpass fahren, das Ziel der Etappe ist das Örtchen Olivone am Lukmanierpass im Tessin. Da derzeit weitere Felsstürze drohen und noch offen ist, wann die Straße durch die Göschenenschlucht wieder befahrbar sein wird, prüfen die Organisatoren der Tour de Suisse bereits alternative Streckenführungen.
«Wir prüfen und wollen vorbereitet sein», so Oliver Senn, Generaldirektor der Rundfahrt. Eine mögliche Umfahrung des Felssturz-Gebietes würde die Etappe deutlich verlängern und erschweren, dann würde es über die Pässe Susten, Grimsel und Nufenen gehen, eine «brutale Etappe», so Senn. Wahrscheinlicher wäre bei einer fortdauernden Sperre der Straße ein fiktiver Start in Brunnen und dann ein Transfer durch den Gotthardtunnel, der von der Sperre nicht betroffen ist. «Klar ist das eine Herausforderung, aber es haut uns nicht aus den Schuhen. Mit höherer Gewalt muss man umgehen können», so Senn gegenüber der Schweizer Boulevarzeitung «Blick».
Die Schöllenenschlucht war zuletzt mehrfach nach Felsstürzen gesperrt. Von der Sperre nicht betroffen ist derzeit die Bahnstrecke.
Die Tour de Suisse, die in diesem Jahr erstmals von der Agentur InfrontRingier Sports & Entertainment Switzerland AG organisiert wird, startet am 13. Juni in Risch-Rotkreuz. Die Etappen führen den Tourtross via das Tessin und Graubünden auf den Rettenbachgletscher in Sölden, Österreich, wo auch die Deutschland-Tour bereits mehrfach zu Gast war. Die zweite Tourhälfte führt durchs Schweizer Mittelland und die Romandie zum Schlusswochenende in die Bundeshauptstadt Bern. Die Rundfahrt endet am 21. Juni.