Erfurt (rad-net) - Die in Erfurt praktizierte UV-Behandlung von Blut stellt vor dem 1. Januar 2011 keinen Dopingverstoß dar. Das Verfahren zwischen der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA) und einem Radsportler vor dem Deutschen Sportschiedsgericht endete am Freitag (2. November 2012) mit einem Freispruch für den Athleten. Dies teilte die Nada am Abend mit. Um welchen Athleten es sich handelt, ließ die NADA in ihrer Pressemitteilung offen.
Der Schiedsrichter, Rechtsanwalt Dr. Stephan Wilske, kam zu dem Ergebnis, dass die UV-Behandlung von Blut, wie vom Mediziner Andreas Franke am Olympiastützpunkt Erfurt über Jahre praktiziert, vor dem 1. Januar 2011 nicht von Regel M1 der Verbotsliste erfasst sei. Damit fehle es bereits an einem objektiven Verstoß gegen die Anti-Doping-Bestimmungen. «In diesem richtungsweisenden Fall haben wir jetzt Klarheit über die Rechtslage vor 2011 und richten daran nun unser weiteres Vorgehen au«», kommentierte NADA-Chefjustiziar Dr. Lars Mortsiefer den Schiedsspruch. Sowohl die NADA als auch die Welt Anti-Doping Agentur (WADA) haben die Möglichkeit, gegen die Entscheidung Rechtsmittel beim Internationalen Sportgerichtshof CAS einzulegen.
In den Fällen Steigmiller und Hesse, die im Gegensatz zu dem Schiedsspruch vom Freitag den Zeitraum nach dem 1. Januar 2011 betrafen, hat die WADA die Entscheidungen des Deutschen Sportschiedsgerichts bereits akzeptiert.