Utrecht (rad-net) - Leo Appelt hat beim Europäischen Olympischen Jugendfestival (EYOF) die Goldmedaille im Straßenrennen gewonnen. Auf dem Kurs durch Utrecht siegte er nach 79 Kilometern im Sprint gegen den Niederländer Pascal Eenkhoorn und krönte nach Silber im Zeitfahren seinen Auftritt bei der Jugend-Olympiade. In der Siegerzeit von 1:52:22 Stunde überquerte Appelt die Ziellinie, Bronze ging an den Weißrussen Ilya Volkau (1:52:41), der den Sprint des Hauptfeldes gewann.
«Leo ist superglücklich. Die eine Sekunde Rückstand beim Zeitfahren am Dienstag hat ihn schon geärgert. Jetzt hat er auch noch seine Goldene gekriegt», sagte BDR-Nachwuchstrainer Josef Schüller, während der Sieger noch bei der Dopingprobe war.
Der 16-jährige BDR-Nationalfahrer aus Hannover hatte bei Temperaturen um die 30 Grad in einem schnellen Rennen über zehn Runden die besten Beine. Gemeinsam mit Eenkhoorn hatte sich Appelt auf den letzten drei Runden abgesetzt. Zwischenzeitlich fuhr das Duo auf dem flachen Kurs mehr als eine Minute Vorsprung auf das Peloton heraus, ehe Appelt nach zehn Runden immer noch genug Luft für ein goldenes Finish hatte.
Dorian Lübbers zog am Ende noch den Sprint für Patrick Haller an, der nach 1:52:41 Stunde auf den ebenfalls sehr guten zehnten Platz kam. Lübbers rollte als 39. in 1:52:51 Stunde durchs Ziel. «Zwei Fahrer in den Top Ten, wo alle wichtigen Nationen am Start waren, das war eine sehr gute Mannschaftsleistung», lobte U17-Trainer Schüller.
Im Straßenrennen der weiblichen Jugend über 55 Kilometer verpasste Lena Ostler als 14. nur knapp eine Platzierung unter den besten Zehn. Christin Bolesta wurde 23., direkt gefolgt von ihrer BDR-Mannschaftskollegin Larissa Luttuschka. Bei dem Trio war die Enttäuschung über das Verpassen einer Top-Ten-Platzierung dennoch spürbar. «Das ist ein ordentliches Ergebnis, auch wenn die Top-Platzierung fehlt. Sie haben das Feld kontrolliert und renntaktisch alles richtig gemacht», relativierte Schüller. «Der Streckensprecher hat ständig die ,German girls’ erwähnt.»
Bis 500 Meter vor dem Ziel lag das Trio gut im Rennen, auf der windanfälligen Zielgeraden fehlte jedoch die Endschnelligkeit. «Im Sprint gibt es einfach Schnellere, die körperlich überlegen sind», weiß Schüller. Gold holte nach 1:25:55 Stunde die Italienerin Martina Alzini vor Charlotte Broughton und Grace Garner (beide Großbritannien). Kleiner Trost für Ostler, Bolesta und Luttuschka: Drei Fahrerinnen unter die ersten 25 zu bringen, das schaffte außer Deutschland keine andere Nation.
EYOF-Auftakt nach Maß: Appelt gewinnt Silber im Zeitfahren
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