Berlin (dpa) - Ex-Radprofi Olaf Ludwig fordert in der Salbutamol-Affäre um den viermaligen Toursieger Christopher Froome Sanktionen.
«Wenn der Radsport noch einen Rest von Glaubwürdigkeit beanspruchen will, muss durchgegriffen werden und die Entscheidung vor Saisonbeginn fallen», sagte der ehemalige Teamchef des einzigen deutschen Tour-de-France-Siegers Jan Ullrich (1997) in Berlin.
«Ich bin kein Mediziner. Aber ich kann mir nicht vorstellen, wie Froome das Doppelte des erlaubten Wertes erklären will. Man kann ja nicht vor Jahren den Italiener Ulissi in einem ähnlichen Fall sperren und bei Froome nichts tun. Gerade, weil der sich auch immer für Transparenz stark gemacht hat», meinte der inzwischen 57-Jährige, der nach der Wende in seinem ersten Profijahr 1990 im niederländischen Panasonic-Rennstall das Grüne Trikot bei der Tour eroberte.
Die Radsaison 2018 beginnt am Sonntag bei der Tour Down Under in Australien, bei der auch der deutsche Topsprinter André Greipel startet. Froome, der zur Zeit in Südafrika trainiert, war bei der Vuelta im September mit einem deutlich erhöhten Wert des Asthma-Mittels aufgefallen. Der Brite leugnet eine Doping-Absicht und erklärte, die erlaubte Dosis nicht erhöht zu haben. Die Höhe des gemessenen Wertes muss er dem Weltverband erklären.
Diego Ulissi war 2014 mit 1900 Nanogramm pro Milliliter Salbutamol für neun Monate gesperrt worden. Froome wies am 7. September 2000 Nanogramm auf.