Montreal (dpa) - Der frühere Giro-d'Italia-Gewinner Ryder Hesjedal hat ein Dopinggeständnis abgelegt. Der Kanadier teilte in einem Statement seines Radrennstalls Garmin-Sharp mit, dass er vor über zehn Jahren gedopt habe.
«Ich habe diesen Sport geliebt und gelebt. Doch vor mehr als einem Jahrzehnt habe ich den falschen Weg gewählt», sagte Hesjedal und ergänzte: «Auch wenn der Fehler mehr als zehn Jahre zurückliegt, ändert es nichts daran, dass ich ihn gemacht und damit gelebt habe.»
Wie sein Team weiter bekanntgab, habe Hesjedal seine Dopingvergehen bereits den Anti-Doping-Agenturen in den USA und Kanada mitgeteilt, noch bevor die Anschuldigungen des geständigen Dopingsünder Michael Rasmussen bekannt wurden. Der Däne hat in seiner am kommenden Montag erscheinenden Biografie «Gelbes Fieber» mehrere Fahrer und Verantwortliche belastet.
Demnach soll er 2003 Hesjedal und dessen kanadischen Landsmännern Seamus McGrath und Chris Sheppard in Doping-Praktiken mit dem Blutdopingmittel EPO eingewiesen haben. Die drei Fahrer waren zu der Zeit als Mountainbiker aktiv. Der kanadische Radsport-Verband Cycling Canada geht davon, dass das Dopingvergehen aufgrund der achtjährigen Verjährungsfrist keine Folgen mehr für Hesjedal hat.
Hesjedal gewann 2012 mit dem Triumph beim Giro als erster Kanadier eine der drei großen Rundfahrten. 2003 hatte er als Mountainbiker WM-Silber im Cross-Country gewonnen. Danach fuhr er 2004 und 2005 an der Seite des inzwischen lebenslang gesperrten Lance Armstrong. 2006 wechselte er zum Schweizer Phonak-Team, das im gleichen Jahr unter anderem durch den Dopingfall Floyd Landis in Verruf geraten war.