Alicante (rad-net) - Remco Evenepoel hat seine Ziele für die kommende Saison bekanntgegeben. Neben Lernerfolgen bei der Vuelta a España und einigen Ergebnissen dort, strebt der Belgier, nach den Aufs und Abs in 2021, vor allem eine «normale» Saison ohne großartige Hindernisse an.
Evenepoels Saison 2021 war von einem steten Wechsel von Erfolgen und Rückschlägen geprägt. Nach seinem Sturz bei der Lombardei-Rundfahrt in 2020 startete der 21-Jährige erst Anfang Mai beim Giro d’Italia in die Saison, bei dem er sich die ersten zehn Tage in herausragender Form präsentierte, das Rennen aber nach der 17. Etappe und einigen schwachen Tagen frühzeitig verließ.
«Ich weiß, dass die zweite Woche des Giros nicht meine beste Woche war, aber wir haben das Rennen nur mit guten Gedanken und guten Gefühlen verlassen, weil ich um das Rosa Trikot gekämpft habe», blickte Evenepoel auf die Italien-Rundfahrt zurück. «Vielleicht ist das der einzige Wermutstropfen, denn ich habe es nicht einen Tag lang getragen. Das wäre ein Traum gewesen.»
Im Sommer kehrte der Belgier anschließend zu seiner Erfolgsform zurück, als er bei der Baloise Belgium Tour, Tour of Denmark, den Brussels Cycling Classics und der Coppa Bernocchi einige Siege feiern konnte. Zusätzlich erreichte der Fahrer bei den Weltmeisterschaften in Flandern einen dritten Platz im Zeitfahren, sowie eine Silber- und Bronzemedaille bei der EM in Italien. Unzufrieden zeigte sich der Profi hingegen mit seinen Leistungen bei den Olympischen Spielen in Tokio, wo er im Juli den neunten Platz beim Zeitfahren und den 49. Platz beim Straßenrennen belegte.
Doch Evenepoel machte 2021 nicht nur mit seinen Ergebnissen auf sich aufmerksam. Der Profi von Quick Step-Alpha Vinyl war auch in die mediale Berichterstattung über die fragwürdige interne Politik seiner belgischen Mannschaft bei den Weltmeisterschaften verwickelt, die ebenfalls einen Schatten auf die vergangene Saison warf.
«Erst einmal wünsche ich mir eine normale Saison, nicht so wie letztes Jahr, als ich erst sehr spät gestartet bin», berichtete der Fahrer jetzt mit Blick auf die Saison 2022. Dabei erklärte er die Vuelta a España und die Ardennenklassiker zu seinen großen Zielen: «Ich freue mich schon sehr auf die Vuelta, denn um ehrlich zu sein, ist es mein Lieblingsrennen der Saison. Normalerweise ist das Wetter gut, die Strecke ist immer besonders mit überraschenden Etappen.»
Ein besonderes Interesse des Fahrers liegt dabei neben dem Zeitfahren der Vuelta in Alicante, auf einem Lernerfolg während der Spanien-Rundfahrt: «Es geht einfach darum, in den Rennen auf einem höheren Niveau zu fahren. Ich würde gerne einen Schritt auf die echten Klassementsfahrer zugehen und versuchen, mit ihnen um Siege zu kämpfen. Und dann, ja, auch wieder einige Zeitfahren zu gewinnen. Wenn ich die Saison mit einigen guten Siegen und einer schönen Vuelta beenden kann, dann bin ich glücklich.»