Dortmund (rad-net) - Er ist ein Mann, ohne den der Radsport in Dortmund und im Ruhrgebiet nicht das geworden wäre, was er ist: Ernst Clausmeyer. Heute feiert der Ex-Weltmeister, Unternehmer und Radsportveranstalter seinen 70. Geburtstag. Ruhe oder ausgiebige Urlaube sind und waren für «Ernie» Claußmeyer schon immer ein Fremdwort. Der Mann, der am 26. Mai 1947 am Dortmunder Borsigplatz geboren wurde, ist ein umtriebiger Macher.
1960, im Alter von 13 Jahren, konnte Ernst Claußmeyer als Rennfahrer des RRC «Curve 24» Dortmund-Brackel e.V. bei «Rund um die Zeche Bergmannsglück Gelsenkirchen» seinen ersten Siegerpokal mit nach Hause nehmen. Wenig später hatte er sich einen Namen als einer der besten deutschen Nachwuchsfahrer gemacht - mit beachtlicher Erfolgsbilanz vor allem auf der Bahn: Fünf deutsche Meisterschaften mit unterschiedlichen Partnern wie Hans-Martin Bautz, Udo Hempel und Günter Haritz, Sechstagesiege im Amateurbereich in Grenoble, Amsterdam, Zürich, Köln und Frankfurt. Sechsmal ging Claußmeyer auch im Dortmunder Sechstagerennen als Sieger auf die Ehrenrunde.
Die Krönung seiner radsportlichen Laufbahn erlebte der heutige Jubilar als 23-Jähriger 1970 in Leicester, wo er zusammen mit Günter Haritz, Udo Hempel und
Peter Vonhof Weltmeister in der Mannschaftsverfolgung wurde. Nachdem er nicht für den Olympia-Vierer 1972 nominiert wurde, trat Claußmeyer vom aktiven Sport zurück.
Sein Herz zum Radsport hat der Ur-Dortmunder aber auch nach dem Ende seiner aktiven Zeit nicht verloren. 1984 gründete er den RC Olympia, für den erfolgreiche Profis wie Rolf Aldag, Bernd Gröne, Kai Hundertmarck, Hartmut und Udo Bölts oder Erik Zabel fuhren. Renommierte Trainer wie Hennes Junkermann oder Gregor Braun führten die Dortmunder Jungs zu nationalen Titeln, zur olympischen Silbermedaille in Seoul 1988 durch Bernd Gröne und und zu WM-Silber auf der Straße 1987 durch Hartmut Bölts.
Claußmeyer veranstaltet zudem Radsportevents mit Weltruf wie der Sparkassen-Giro Bochum oder einst das Dortmunder Sechstagerennen, auch Deutsche Meisterschaften richtete er schon aus. Bis Anfang 2010 war er Vorsitzender des Verband Deutscher Radrennveranstalter (VDR), der die Interessen der Veranstalter namhafter Rennen wie Rund um Köln oder Eschborn-Frankfurt wahrnimmt. Für sein Engagement wurde Ernst Claußmeyer auch mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.