Sonthofen (rad-net) - Die Premiere des «Endura Alpen-Traums» am 14. September von Sonthofen über Landeck und Sulden lassen sich auch einige Profis nicht entgehen. Bei der Alpenüberquerung an einem Tag werden morgen neben rund 800 Jedermännern aus 19 Nationen mit einer Ausnahmegenehmigung der UCI auch Ralf Matzka und Jonathan McEvoy vom Team NetApp-Endura am Start stehen. Neben zahlreichen Hobbyfahrern sind auch bekannte Sportler wie Stefan Thum vom Rose Racing Team, Tim Böhme vom MTB Bulls Team oder Triathlet Lothar Leder dabei.
Außerdem am Start: die Paracycling-Weltmeister Hans-Peter Durst und Denise Schindler, Skilanglauf-Profi Peter Schlickenrieder, Nachrichtensprecher und Präsident des Hamburger Radsport-Verbands Marc Bator, RoadBIKE-Chefredakteur Jens Vögele und Richard Thomas vom Titelsponsor Endura.
Die Teilnehmer nehmen entweder die lange Strecke über 252 Kilometer mit 6078 Höhenmetern von Sonthofen aus in Angriff oder die kürzere 146-Kilometer-Variante mit 4315 Höhenmetern ab Landeck bis nach Sulden. Der höchste Punkt des Rennens liegt auf 2757 Meter, dem legendären Stilfser Joch. Für Matzka, in diesem Jahr Zehnter bei «Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt», und McEvoy steht die Langdistanz auf dem Programm.
Pünktlich zum Startschuss soll auch die Sonne wieder über dem Alpenhauptkamm zurückkehren und für beste Bedingungen sorgen. Punkt 7 Uhr fällt in Sonthofen der Startschuss zur Alpenüberquerung, in Landeck gehen die Athleten um 10:50 Uhr auf die Strecke. Die Sieger werden bereits gegen 15 Uhr im Ziel in Sulden erwartet - da haben die meisten Hobbyfahrer den schwersten Teil der Strecke noch vor sich. Bis 16.45 Uhr müssen alle den Kontrollpunkt in Latsch passiert haben, um im Rennen zu bleiben. Der Zielschluss ist für 19:30 Uhr anberaumt.
Im Interview spricht der 24-jährige Matzka aus Deißlingen über die Herausforderung beim «Endura Alpen-Traum» aus Sicht eines Profi-Rennradsportlers und seine Chancen auf die Top Ten.
Hallo Ralf, wie gut bist Du zurzeit in Form?
Eigentlich ganz gut. Ich habe zwar zuletzt wegen einer Zahn-OP neun Tage mit dem
Training aussetzen müssen, dafür bin ich jetzt aber wahrscheinlich drei oder
vier Kilo leichter als vorher. Ich konnte mich ja nur von Suppe ernähren. Aber
wirklich Probleme mit der Form habe ich nicht. Als Profi ist man das ganze Jahr
im Training, da spielen diese neun Tage keine wirklich große Rolle.
Wie siehst Du den sportlichen Stellenwert des «Endura Alpen-Traums», immerhin
sind 252 Kilometer mit über 6000 Höhenmetern zu bewältigen?
Die Distanz von 252 Kilometern spielt nicht so eine große Rolle. Die Cyclassics
in Hamburg vor gut drei Wochen waren auch 250 Kilometer lang. Aber über 6000
Höhenmeter, das ist schon ein echtes Wort. Das wird auch für uns Profis eine
Herausforderung. Ich bin wirklich gespannt, wie wir über die Runden kommen.
Wie geht man solch ein Rennen an, das ja ganz anders läuft als ein
Profirennen?
Zunächst muss ich sagen, dass ich mich total freue, dieses Rennen mitfahren zu
dürfen. Das ist mal etwas ganz anderes als ein Profirennen, das du vom ersten
Meter mit hundertprozentiger Konzentration fahren musst. Ich werde es genießen,
auch wenn es schwer wird.
Und wie ist Deine Taktik?
Wir werden das relativ ruhig angehen, erst einmal schauen, wie es läuft. Hinten
raus mit dem Umbrail-Pass und dem Stilfser Joch braucht man genügend Kraft. Das
Wichtigste wird sein, dass man am Berg sein eigenes Tempo fährt und keine
Verpflegungsstelle verpasst. Bei der Länge wäre das eine Katastrophe.
Wie schätzt Du Deine Chancen als Profi gegen hochambitionierte und erfahrene
Jedermann-Rennfahrer ein?
Auf jeden Fall muss man gehörigen Respekt haben. Vor der Strecke und der
Konkurrenz gleichermaßen. Leicht wird es mit Sicherheit nicht, unter die Top Ten
zu fahren. Mal schauen, was am Ende dabei herauskommt.
Hast Du einen persönlichen Wunsch, außer sturzfrei in Sulden anzukommen?
Ja, einen ganz großen sogar: Das Wetter muss mitspielen. 252 Kilometer mit sechs
Pässen bei Regen und Kälte, das möchte ich mir und keinem anderen Teilnehmer
wünschen.
«Endura Alpen-Traum»: 6078 Höhenmeter an einem Tag - Bator: «Eckdaten für Hobbyfahrer fast unvorstellbar»
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