Prato Nevoso (dpa) - Die Radprofis Moises Dueñas Nevado und Leonardo Piepoli haben laut eines Berichts der spanischen Tageszeitung «El Pais» gestanden, sich bei der Tour de France mit EPO gedopt zu haben.
Unter Berufung auf den französischen Pflichtverteidiger heißt es, der Spanier Dueñas Nevado vom Team Barloworld habe vor einem Ermittlungsrichter in Tarbes gebeichtet, Doping-Mittel benutzt zu haben. Der Italiener Piepoli vom Team Saunier-Duval soll nur wenige Minuten nach der Festnahme seines des Dopings überführten Mannschafts-Kollegen Riccardo Ricco gesagt haben: «Ich habe das gleiche gemacht wie Riccardo.» Beide Fahrer waren schon vorher von ihren Rennställen entlassen worden.
Die beiden Radprofis sind die ersten Fahrer bei der diesjährigen Tour de France, die Doping-Vergehen gestanden haben. Während der Spanier Dueñas Nevado nach der vierten Etappe positiv getestet worden war, ist ein positives Testergebnis des Italieners Piepoli noch nicht bekanntgeworden. Allerdings steht der Sieger der schwersten Pyrenäen- Etappe seit einigen Tagen unter Doping-Verdacht. Insgesamt wurden bei der 35. Frankreich-Rundfahrt bis zum Sonntag drei Doping-Fälle von der Tour-Leitung bekanntgegeben: Neben Dueñas Nevado waren dessen spanischer Landsmann Manuel Beltran (Team Liquigas) und der Italiener Ricco aufgefallen.
Vor dem Ermittlungsrichter soll Dueñas Nevado gesagt haben, er habe ohne Wissen des Teamarztes gedopt. Die bei ihm gefundenen, leistungssteigernden Substanzen seien ihm von seinem spanischen Sportarzt Jesús Losa verschrieben und verkauft worden. Er habe diesem 2000 Euro angezahlt, je nach Klassifikation bei der Tour seien weitere Zahlungen vereinbart worden.
Jesús Losa, jahrelang Arzt des Teams Euskaltel Euskadi, bestritt laut «El Pais» die Angaben von Dueñas Nevado: «Ich habe ihm nie verbotene Produkte gegeben. Ich habe mit ihm gearbeitet, aber dabei ging es um Ernährung, Diät und Training. Sollte ich zum Verhör nach Tarbes zitiert werden, habe ich kein Problem damit, auszusagen.»