Leipzig (rad-net) - Chloé Dygert will kommende Saison wieder voll durchstarten. Seit ihrem schweren Sturz im Zeitfahren bei der Straßen-Weltmeisterschaft 2020 in Imola (Italien) wurde die Rennfahrerin vom Team Canyon-Sram mehrfach operiert und benötigte eine lange Rehabilitationsphase.
Die US-Amerikanerin, die sich bei dem Sturz über die Leitplanke den Oberschenkel aufgeschlitzt hatte, holte seitdem zwar Olympia-Bronze mit dem Bahn-Vierer, nahm in der vergangenen Saison aber an nur einem Straßenrennen, dem Omloop Het Nieuwsblad, mit Canyon-Sram teil und erkrankte danach am Epstein-Barr-Virus. Im August musste sie erneut am Bein operiert werden, sodass sie den Rest der Saison 2022 verpasste.
Der Eingriff zielte darauf ab, Narbengewebe zu entfernen und eine bessere Muskelfunktion zu ermöglichen. «Die vergangene Operation hat den Unterschied gemacht. Ich habe keine Schmerzen mehr», sagte Dygert nun gegenüber «VeloNews». Selbst im Alltag habe sie Probleme gehabt, wie etwa beim Aufstehen und beim Ein- und Aussteigen aus dem Auto. «Ich hatte Schmerzen und dachte, so würde mein Leben werden, aber die vergangene Operation hat alles weggenommen. Ich bin schmerzfrei und könnte nicht glücklicher sein.»
Die siebenfache Bahn-Weltmeisterin und Zeitfahr-Weltmeisterin von 2019 konzentriere sich nun darauf, die verlorene Zeit der vergangenen zwei Jahre aufzuholen. «Ich arbeite wirklich hart auf und neben dem Fahrrad, um sicherzustellen, dass das nächste Jahr ein gutes Jahr wird», sagte sie.
Der Rennkalender für 2023 ist noch nicht in Stein gemeißelt, aber Chloé Dygert plant, wieder Straßen- und Bahnrennen zu kombinieren, da sie eine erneute Olympia-Teilnahme in Paris 2024 anstrebt. So will sie unter anderem zwei Bahn-Weltcups bestreiten. Außerdem bezeichnet sie die Tour de France Femmes als «großes Ziel». Das 22 Kilometer lange Einzelzeitfahren dürfte ihr entgegenkommen. Allerdings endet die Rundfahrt erst vier Tage vor der Bahn-WM in Glasgow, die ebenfalls ein Ziel für sie sein dürfte.