Pilar de la Horadada (rad-net) - Auch auf der zweiten Etappe der Vuelta Femenina hat das Team Canyon-Sram den Tagessieg nur knapp verpasst. Chloé Dygert hatte auf den letzten Metern angegriffen, wurde aber auf dem Zielstrich noch von Charlotte Kool (DSM) und Marianne Vos überholt.
In der Anfangsphase des 105 Kilometer langen Teilstücks gelang es vier Fahrerinnen, sich aus dem Feld abzusetzen. Ihr Vorsprung hielt sich jedoch in Grenzen, auch weil das Tempo im Peloton hoch war. 40 Kilometer vor dem Ziel wurden die letzten beiden Fahrerinnen der frühen Fluchtgruppe schon gestellt.
Dygert unterstrich frühzeitig ihre Ambitionen. Beim Zwischensprint in San Miguel de Salinas wurde die US-Amerikanerin Dritte und sicherte sich damit zwei Bonussekunden.
Kurz darauf ging es in den einzigen Anstieg des Tages. Dort war es wieder das Team Canyon-Sram, welches das Rennen gestaltete. Erst trat Elise Chabbey an, kam aber nicht weg. Dann versuchte es Katarzyna Niewiadoma, wurde aber auch gekontert. Durch die Beschleunigungen der deutschen Frauen-Profimannschaft lichtete sich das Peloton deutlich, lief auf dem Weg ins Ziel jedoch wieder zusammen.
Eine Sprintentscheidung schien also unausweichlich. Aber Dygert hatte andere Pläne. Bei ihrem Comeback auf der Straße nach langer Pause durch Krankheit und Verletzungen, attackierte sie innerhalb des letzten Kilometers und hatte schnell ein Loch von mehreren Metern. Sie schien auf dem Weg zum Tagessieg, wurde aber noch kurz vorm Zielstrich abgefangen.
Im Gesamtklassement übernahm die Tageszweite Marianne Vos die Führung. Die Niederländerin liegt nun eine Sekunde vor Chloé Dygert und zwei vor ihrer Teamkollegin Riejanne Markus. Ricarda Bauernfeind (Canyon-Sram) verbesserte sich auf Rang acht und hat sieben Sekunden Rückstand zur Führenden.