Waregem (rad-net) - Yves Lampaert (Quick-Step-Floors) hat die 72. Edition von Dwars Door Vlaanderen gewonnen. Bei der WorldTour-Premiere des belgischen Klassikers siegte er nach einer beeindruckenden Mannschaftsleistung als Solist vor seinem Teamkollegen Philippe Gilbert und Alexey Lutsenko (Astana).
Das belgische Team Quick-Step-Floors ging mit einem Star-besetzten Team an den Start und zeigte eine nahezu perfekte Teamleistung. Schon in der Frühphase des Rennens setzten mehrere Quick-Step-Profis an den kurzen, steilen Anstiegen Attacken, sodass sich das Feld mehrmals teilte. Schließlich bildete sich eine rund 10-köpfige Spitzengruppe mit Gilbert und Lampaert, die von einer ähnlich großen Verfolgergruppe und dem Peloton gejagt wurde.
Die erste entscheidende Situation ereignete sich am Paterberg, ca. 33 Kilometer vor dem Ziel. In der Spitzengruppe forcierte der belgische Meister Philippe Gilbert das Tempo und nur sein Teamkollege Yves Lamapert, Alexey Lutsenko (Astana) und Luke Durbridge (Orica-Scott) konnten folgen. Während sich dieses Quartett erfolgreich absetzten konnte, konnten Gilberts und Lampaerts Teamkollegen Niki Terpstra und Zdenek Stybar aus dem Hauptfeld zur Verfolgergruppe auschließen – ohne dass dabei auch nur ein einziger weiterer Fahrer mitfahren konnte.
Einmal in der Verfolgergruppe betätigten sich Terpstra und Stybar als Bremsklötze und machten eine Einholung der Spitzengruppe unmöglich. Vorne zeigten Gilbert und Lampaerts ihrerseits eine perfekt funktionierende Zwei-Mann-Taktik. Am letzten Anstieg, rund 9 Kilometer vor dem Ziel griff Gilbert an. Nachdem zunächst nur Durbridge folgen konnte, gelang es Lutsenko mit etwas Verzögerung doch noch, den Kontakt wiederherzustellen – allerdings mit Lampaert an seinem Hinterrad, der sofort die nächste Attacke setzte. Und diese fruchtete, sodass sich der 25-jährige Belgier auf den letzten 500 Metern schon von seinen Landsleuten am Straßenrad feiern lassen konnte. Dahinter gewann Gilbert souverän den Sprint um Platz drei.
Für Quick-Step-Floors war es eine Blaupause für die anstehenden Klassiker. Wenn sie die überragenden Einzelkönner wie Sagan und Van Avermaet schlagen wollen, brauchen sie perfekte Teamarbeit und taktisches Geschick – beides haben sie heute nahezu in Vollendung demonstriert.