Alicante (rad-net) - Tom Dumoulin hat beschlossen, eine Pause von seiner Radsportkarriere einzulegen. Der Limburger hat das Trainingslager in Alicante verlassen und habe in Absprache mit seinem Team Jumbo-Visma die Entscheidung getroffen, eine Auszeit zu nehmen, um über seine Zukunft als Radsportler nachzudenken.
«Ich habe gestern die Entscheidung getroffen. Und das Team unterstützt mich dabei und es fühlt sich wirklich gut an. Es ist wirklich so, als ob ein Hundert-Kilo-Rucksack von meinen Schultern gefallen wäre», erklärt der 30-Jährige. «Es fühlt sich einfach gut an, dass ich endlich die Entscheidung getroffen: Ich werde mir wirklich etwas Zeit nehmen. Das sagt genug.»
In letzter Zeit sei es schwierig für ihn gewesen, sich als der Radfahrer Tom Dumoulin zurechtzufinden und es falle ihm schwer, mit dem Druck und den Erwartungen verschiedener Parteien zurechtzukommen. «Ich möchte, dass das Team mit mir glücklich ist, dass die Sponsoren glücklich sind, dass meine Frau und meine Familie glücklich sind. Ich möchte, dass es allen gut geht, aber deswegen habe ich mich im letzten Jahr tatsächlich vergessen», erläutert der Niederländer, der sich nun die Frage stelle: «Was will ich? Will ich immer noch Radfahrer werden? Wenn ja, wie?»
Der Giro d'Italia-Sieger und Zeitfahr-Weltmeister von 2017 hat zwei schwere Saisons hinter sich. 2019 war er beim Giro d'Italia gestürzt, wobei er sich eine schwere Knieverletzung zuzog, die seine Saison 2019 frühzeitig beendete. Als er dann Anfang 2020 erstmals für seinen neuen Rennstall Jumbo-Visma an den Start gehen sollte, verhinderten erst Darmparasiten und anschließend die Corona-Pandemie sein Debüt, das schließlich erst im August erfolgte. Im September vergangenen Jahres hatte Tom Dumoulin bereits verlauten lassen, dass er schon über ein Karriereende nachgedacht habe.