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Frederik Frison erlitt bei einem Massensturz zahlreiche Frakturen an Becken, Rippen und Wirbelsäule. Foto: twitter.com/Lotto_Soudal
11.05.2017 13:29
Dünkirchen: Frison nach Massensturz schwer verletzt - Entwarnung bei Vandenbergh

Saint-Quentin (rad-net) - Ein schwerer Massensturz überschattete vorgestern die erste Etappe der Vier Tage von Dünkirchen. Am schlimmsten traf es Lotto Soudal-Profi Frederik Frison, der sich einen mehrfachen Beckenbruch sowie Frakturen an Rippen und Wirbelsäule zuzog. Viele kritisierten hinterher das Vorgehen der Rennleitung und den allgemeinen Umgang mit dem Sturz.

Zunächst wurde beim Belgier Frison «nur» die mehrfache Beckenfraktur festgestellt, doch weitere Untersuchungen offenbarten nun das ganze Ausmaß des schlimmen Sturzes, der sich etwa 22 Kilometer vor dem Ziel bei rund 60 Kilometer pro Stunde ereignete. Neben den Frakturen wurde beim 24-Jährigen außerdem ein geringfügiger Lungenkollaps diagnostiziert. Eine Operation sei trotz der zahlreichen Verletzungen jedoch nicht notwendig.

Auch AG2R La Mondiale-Fahrer Stijn Vandenbergh erwischte es schwer: Nach dem Sturz habe er bewusstlos auf dem Asphalt gelegen und aus Nase und Mund geblutet. Sein Team konnte jedoch gestern Entwarnung geben: «Er hat keine Hirnblutung, sondern nur eine Gehirnerschütterung und Prellungen. Er hatte eine gute Nacht. Heute wird er weitere Tests durchlaufen und dann werden wir wissen, ob er das Krankenhaus verlassen kann», so der Pressesprecher des französischen Teams, Yves Perret.

Viele Teamleiter kritisierten hinterher die Rennleitung, da sich das Feld beim Sturz vollständig teilte und nur rund 50 Fahrer an der Spitze den Sieg unter sich ausmachten. «Warum wurde das Rennen nicht sofort neutralisiert? Da lagen einige schwer verletzte Fahrer auf dem Asphalt, habt ihr denn nichts gelernt nach dem letzten Jahr mit Antoine und Stig?», beschwerte sich Hilaire Van Der Schueren, sportlicher Leiter beim Pro-Kontinental-Team Wanty-Groupe Gobert. 2016 starb sein Schützling Antoine Demoité, nachdem er bei Gent-Wevelgem von einem Motorrad angefahren wurde. Stig Broeckx (Lotto-Soudal) erlitt schwere Gehirnverletzungen bei einem Massensturz bei der Belgienrundfahrt.

«War ich der einzige Teamleiter, der nach der Etappe die UCI kontaktiert hat, um allen Fahrern dieselbe Zeit zu geben? Wo ist das Gemeinschafts-Gefühl?», fragte Van Der Schueren empört. «Ich würde gerne mit dem UCI-Präsidenten reden», ergänzte sein Amtskollege bei Sport Flanders-Balsoise, Hans De Clercq. «Es geht mir nicht um den Gesamtsieg, da wir dort ohnehin keine Rolle spielen werden. Die Jungs sind hier, um zu lernen und es geht schlicht um Sicherheit und Solidarität», fügte er hinzu.

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