Köln (rad-net) - Der dreimalige Weltmeister Ryszard Szurkowski ist gestern im Alter von 75 Jahren gestorben. Der Pole, der als «Eddy Merckx des Ostens» galt, pflegte bis zum Schluss Kontakte in Deutschland.
Bei den Olympischen Spielen in München 1972 und Montreal 1976 gewann der gebürtige Breslauer jeweils die Silbermedaille im Mannschaftszeitfahren. Bei der Weltmeisterschaft 1973 in Barcelona krönte er sich zum Straßen-Weltmeister und gewann bei denselben Titelkämpfen auch Gold im Mannschaftszeitfahren - unter anderem gemeinsam mit Lucjan Lis, Vater des deutschen Rennfahrers Lucas Liß. 1975 holte er noch einmal WM-Gold mit der Mannschaft.
Neben weiteren internationalen Medaillen und zahlreichen nationalen Titeln, sicherte sich Ryszard Szurkowski auch viermal den Gesamtsieg bei der Friedensfahrt (1970, 1971, 1973, 1975).
Nach seiner Karriere als Radsportler war Szurkowski als polnischer Nationaltrainer tätig. Ab 2010 war er für einige Jahre Präsident des polnischen Radsportverbandes. Auch in dieser Zeit fuhr er selber noch gerne Rad und nahm regelmäßig an Jedermannrennen in ganz Europa teil. 2018 wurde er zu Rund um Köln eingeladen, stürzte dort schwer und saß fortan im Rollstuhl und litt an weiteren Beeinträchtigungen bis zu seinem jetzigen Tod.