Leogang (rad-net) - Mit fünf Top Ten-Platzierungen in den Downhill-Wettbewerben für die deutsche Nationalmannschaft endeten heute die Mountainbike-Weltmeisterschaften in Leogang in Österreich.
Extrem steile Passagen mit groben Wurzelteppichen, Steinfeldern, Spitzkehren und Drops - und das alles auf 2,3 Kilometern. Der WM-Parcours der Downhiller war extrem schwer. Tiefer, morastiger Boden, in dem die Reifen festklebten, verlangten viel Kraft und auch technisches Geschick, um tiefen Löchern und dem offen liegenden Wurzelwerk auszuweichen. Heftige Regenfälle in den Vortagen haben die Strecke schwer fahrbar gemacht. Das kritisierte schon Cross-Country-Bundestrainer Peter Schaupp: «Solche Strecken hat man vor 20 Jahren gebaut, das ist heute nicht mehr zeitgemäß.»
Die deutschen Teilnehmer kamen mit den Bedingungen in Leogang verhältnismäßig gut zurecht und erreichten starke Platzierungen. Im Rennen der Frauen fuhren Raphaela Richter, Nina Hoffmann mit jeweils 31 Sekunden Rückstand und Sandra Rübesam, mit 1:05 Minuten Rückstand, auf die Plätze sechs, sieben und zehn. «Es war heute eine super schwere Strecke, aber ich bin trotzdem ganz gut durchgekommen. Eine Top-Ten-Platzierung war das Ziel. Das haben wir alle geschafft, und das war super», sagte Richter im Ziel.
Neue Weltmeisterin wurde Camille Balanche aus der Schweiz, die im Finale Myriam Nicole aus Frankreich und Monika Hrastnik aus Slowenien, die drei und 16 Sekunden langsamer unterwegs waren, auf die Plätze. Aber auch sie kamen nicht fehlerfrei durch. Es gab so gut wie keine Frau, die nicht wenigstens einmal zu Boden ging oder wegrutschte.
Bei den Männern belegte der mehrfache Deutscher Downhill-Meister aus Tirschenreuth Johannes Fischbach einen sehr guten neunten Platz. Die Medaillen gingen an Reece Wilson (Großbritannien), David Trummer (Österreich) und Remi Thiion (Frankreich). Fischbach hatte nur zehn Sekunden Rückstand auf den Sieger. Die weiteren deutschen Platzierungen: 28. Max Hartenstern, 40. Simon Maurer, 50. Hannes Lehmann, 52. Matthias Hafner und 55. Nico Lamm.
Luis Kiefer wurde bei den Junioren 13., Anastasia Thiele belegte im Rennen der weiblichen Junioren einen guten achten Platz. Weltmeister der Junioren wurde Oisin O'Callaghan (Irland) vor Daniel Slack und James Elliott (beide Großbritannien). Bei den Juniorinnen war Lauryne Chappaz (Frankreich) vor Sophie Gutohrle (Österreich) und ihrer Landsfrau Leona Pierrini erfolgreich.