Fort William (rad-net) - Der Südafrikaner Greg Minnaar hat die zweite Weltcup-Runde im Downhill gewonnen. Minnaar siegte im schottischen Fort William 2,97 Sekunden vor dem australischen Meister Jack Moir und 3,79 Sekunden vor Aaron Gwin aus den USA. Bei den Damen gewann die Australierin Tracey Hannah, nachdem Seriensiegerin Rachel Atherton wegen eines Trainingssturzes nicht an den Start gehen konnte.
Greg Minnaar und Fort William, das ist offenbar eine harmonische Beziehung. Zum siebten Mal konnte der Ex-Weltmeister das Rennen auf dem 3,01 Kilometer langem Kurs gewinnen. Minnaar war beim Klassiker bereits in der Qualifikation der Schnellste gewesen und trotzte den schwierigen Bedingungen.
Der 35-jährige Minnaar spielte all seine Routine aus und übernahm damit nach zwei von sieben Rennen die Gesamtführung vom Überraschungs-Sieger in Lourde, dem Franzosen Alexandre Fayoll, der diesmal nur 37. wurde.
Jasper Jauch, der in Weyarn in Bayern lebt, wurde 60. (+34,44), Johannes Fischbach nach langwieriger Schlüsselbein-Verletzung 66. (+39,12).
Bei den Damen musste Rachel Atherton mit ihrem lädierten linken Arm im Verband das Rennen im Zielraum beobachten. Die Weltmeisterin, die im Vorjahr ungeschlagen war und auch zum Auftakt 2017 in Lourdes gewonnen hatte, war im Training in einer Waldpassage gestürzt und hatte sich die Schulter ausgekugelt. Mit Hilfe eines Zuschauers konnte die zwar vor Ort gleich wieder eingerenkt werden, doch an einen Start war nicht zu denken.
So war der Weg frei für Tracey Hannah, die mit 10,24 Sekunden Vorsprung auf die Französin Myriam Nicole zum dritten Weltcup-Sieg ihrer Karriere fuhr. Dritte wurde die Schweizerin Emilie Siegenthaler (+13,81).
Sandra Rübesam belegte einen guten zehnten Rang (+42,74). Allerdings vergab die Gothaerin im letzten Streckenabschnitt eine bessere Platzierung. Bei der letzten Zwischenzeit, nach fünfeinhalb Fahrminuten, wurde für sie noch die sechstbeste Zeit gemessen. Das wäre das beste Downhill-Ergebnis für eine deutsche Bikerin seit Jahren gewesen. Doch dann traf sie «die kluge Entscheidung direkt vor dem Ziel zu stürzen», wie sie auf Instagram selbstironisch vermerkte.
Bei den Junioren landete Max Hartenstein auf Platz sieben, 19,39 Sekunden hinter Sieger Matt Walker (Großbritannien), Till Ulmschneider wurde Elfter (+24,51).