Karlsruhe (dpa) - Der Fall der wegen Dopings verurteilten früheren deutschen Mountainbike-Meisterin Helen Grobert muss neu verhandelt werden.
Das Oberlandesgericht Karlsruhe hat das Urteil des Amtsgerichts Waldshut-Tiengen gegen die 29-Jährige aufgehoben, wie ein Sprecher des OLG der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Es seien Lücken in der Beweiswürdigung festgestellt worden. Zuvor hatte der Südwestrundfunk darüber berichtet.
Grobert war im Juni wegen Dopings und des Besitzes von Dopingmitteln zu einer Geldstrafe von 6750 Euro verurteilt worden. Das Amtsgericht Waldshut-Tiengen hatte es als erwiesen angesehen, dass sich die Sportlerin aus dem südbadischen Weilheim vor einigen Jahren in 21 Fällen mit einem Testosterongel gedopt hat, und verhängte eine Geldstrafe von 270 Tagessätzen zu je 25 Euro. Grobert hatte die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft bestritten und ihr Verteidiger auf Freispruch plädiert. Gegen das Urteil wurde Revision eingelegt.
Bei Grobert, die ihre Karriere mittlerweile beendet hat, war im November 2017 die verbotene Substanz Testosteron in einer Urinprobe gefunden worden. Das Deutsche Sportschiedsgericht hatte die deutsche Meisterin von 2015 in der Kategorie Cross-Country und Olympia-Teilnehmerin 2016 daraufhin bereits zu einer Sperre von vier Jahren verurteilt, die im März 2022 ausläuft.