Rom (dpa) - Karriereende mit 28 Jahren: Der italienische Radprofi Riccardo Ricco ist vom Anti-Doping-Tribunal des Nationalen Olympischen Komitees von Italien (CONI) für zwölf Jahre gesperrt worden.
«Es ist aus», war in der «Gazzetta dello Sport» die erste Reaktion des einstigen Kletterkünstlers nach dem Urteil wegen nachgewiesenen Eigenblutdopings. Das CONI hatte das drakonische Strafmaß im Oktober 2011 gefordert.
Ricco, der seine Karriere schon vor dem Urteil für beendet erklärt hatte und seit dieser Saison keinem Team mehr angehörte, gilt als Wiederholungstäter. Erstmals war der Zweitplatzierte des Giro d'Italia 2008 wegen CERA-Dopings im selben Jahr bei der Tour de France für 20 Monate gesperrt worden.
Ricco hatte jetzt vor dem CONI zugegeben, sich durch eine fehlgeschlagene Bluttransfusion selbst in Lebensgefahr gebracht zu haben. Er behauptete jedoch, dass ihm die Behandlung ärztlich verschrieben worden sei. Damit änderte der Profi seine Version über die Vorfälle vom 6. Februar 2011 zum wiederholten Mal.
Im Vorjahr war er in lebensbedrohlichem Zustand in ein Krankenhaus in Modena eingeliefert worden. Dort wies Ricco nach Aussage eines Arztes zunächst selbst auf die nicht ordnungsgemäß durchgeführte Eigentransfusion hin. Später stritt Ricco diese aber wieder ab. Die Aussagen von drei Ärzten und fünf Pflegeangestellten bestätigten das später widerrufene Geständnis.
Seinen letzten größeren sportlichen Erfolg feierte Ricco 2010 mit dem Gewinn der Österreich-Rundfahrt. Bis zur Tour 2008 galt er - nicht nur in Italien - als eines der größten Radsporttalente.