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07.10.2008 20:47
Doping: IOC droht dem Radsport mit Olympia-Bann

Hamburg (dpa) - Das IOC droht mit Olympia-Bann, das öffentlich-rechtliche Fernsehen mit schwarzem Bildschirm und die Politik mit Entzug der Fördergelder: Nach dem Doping-Verdacht gegen den Tour-«Helden» Stefan Schumacher steht dem deutschen Profi-Radsport ein Flächenbrand bevor.

«Ich hoffe nicht, dass das der letzte Sargnagel war, der den Radsport vom Leben zum Tode befördert hat», sagte der ehemalige Fahrer-Sprecher Jens Voigt der Deutschen Presse-Agentur dpa. Noch am 7. Oktober bestätigten der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) und das Gerolsteiner-Team, dass es zwei positive A-Proben bei Schumacher gibt.

«Soeben haben wir die offizielle Information des BDR über zwei positive A-Proben von Stefan Schumacher bei der Tour de France 2008 erhalten. Er wurde am 3. und 15.7.2008 positiv auf EPO (CERA) getestet», sagte Gerolsteiner-Teamchef Hans-Michael Holczer. Der BDR stellte fest: «Stefan Schumacher muss seine Stellungnahme nun innerhalb von fünf Werktagen nach Posteingang abgeben oder in diesem Zeitraum die Analyse der B-Probe beantragen.» Schumachers Anwalt Michael Lehner sagte, er habe die Unterlagen noch nicht vorliegen. «Diese werde ich nach Erhalt sofort mit ihm besprechen», so Lehner.

Bei seinem neuen Arbeitgeber Quick Step in Belgien dürfte Schumacher wohl gar nicht erst antreten. «Schumacher positiv, dann kein Vertrag», hieß es in der Online-Ausgabe der niederländischen «Sportweek» unter Berufung auf Rennstall-Chef Patrick Lefevere. Das Quick-Step-Team, für das er bis 2010 fahren soll, wollte allerdings keine übereilte Entscheidung treffen. «Wir sind sehr enttäuscht, aber wir wollen die offizielle Erklärung abwarten», sagte Team-Sprecher Alessandro Tegner. Mit Entsetzen reagierte Schumachers Heimatverein auf den Doping-Verdacht gegen den 27-Jährigen. «Die Enttäuschung sitzt sicherlich bei uns noch tiefer als bei vielen. Wir sind fassungslos», sagte Rudi Ertinger, Vorsitzender des Radsportclubs Nürtingen 1949.

Die Folgen für den Radsport sind unabsehbar. «Wenn nicht alle Interessensgruppen im Kampf gegen Doping zusammenarbeiten, muss sogar eine olympische Denkpause in Erwägung gezogen werden», sagte IOC-Vizepräsident Thomas Bach. Es gebe beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) die Überlegung, die «eingefrorenen Proben von Peking bereits jetzt öffnen zu lassen», sagte der DOSB-Präsident.

Deutschland-Tour-Sieger Linus Gerdemann reagierte geschockt auf die jüngste Hiobsbotschaft. «Es ist niederschmetternd, dass es immer wieder Leute gibt, die den Radsport vernichten», sagte der als neuer Hoffnungsträger angetretene 26-Jährige aus dem Columbia-Team.

Der Weltverband UCI teilte mit, dass es im Zuge der Nachtests zur Tour de France «zwei neue Fälle» gibt. Nach Angaben der französischen Anti-Doping-Agentur AFLD ist auch der Italiener Leonardo Piepoli positiv getestet worden, so dass die diesjährige Tour wohl vor ihren Dopingfällen fünf und sechs steht. Und die Lawine rollt womöglich unaufhaltsam weiter: Bis Ende dieser Woche werden die Test-Ergebnisse von weiteren sieben Tour-Teilnehmern - darunter sollen einige Spitzenfahrer sein - erwartet. Die französische Zeitung «Le Figaro» rechnet mit einer Fortsetzung der «Irrfahrt»: «Das Doping ist eine Ader, die nie versiegt.»

Schumachers Gerolsteiner-Kollege Sebastian Lang hatte wohl schon während der Tour eine Vorahnung, nachdem der Italiener Riccardo Ricco als erster Radprofi positiv auf das neuartige EPO-Mittel CERA getestet worden war. «Als bekannt wurde, dass es ein neues Testverfahren auf CERA gibt, haben wir uns alle gefreut. Wir saßen im Bus und haben richtig gejubelt. Das ganze Team, außer Stefan. Er war plötzlich ganz still und zurückgezogen. Bis zum Schluss», sagte der Erfurter der «Thüringer Allgemeinen».

Die öffentlich-rechtlichen TV-Sender schließen inzwischen wie 2007 einen Ausstieg aus der Tour-Berichterstattung nicht aus. «Wir werden in Ruhe abwarten, was noch so alles unter dem Tisch hervorgefegt wird und ob der Radsport überhaupt noch zu retten ist. Alle Konsequenzen - auch ein Ausstieg - sind möglich», sagte ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender. Das ZDF wolle Anfang 2009 einen Beschluss fassen. Die ARD wird laut ARD-Sprecher Christian Bauer «in Ruhe entscheiden».

Auch in der Politik schlägt der Skandal hohe Wellen. «Ich will dem Parlament nicht vorgreifen, aber ich bin der Meinung, das muss jetzt zu einer Sperre der Haushaltsgelder für den Radsport führen», sagte Peter Danckert (SPD). Der Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses forderte zudem indirekt den Rücktritt von BDR-Chef Rudolf Scharping: «Da hilft nur noch ein radikaler Neuanfang.»

Unterdessen stimmte das Präsidium des BDR einer sofortigen Einleitung eines Sportgerichtsverfahrens mit dem «Ziel der höchstmöglichen Sperre» von mindestens zwei Jahren gegen Schumacher zu. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) sieht die olympische Kernsportart am Abgrund. «Das ist Selbstmord. Der Radsport spielt mit seiner Existenz», sagte Generaldirektor Michael Vesper. Der Verband werde Schumacher nachträglich aus dem Olympia-Team ausschließen und die Entsendungskosten für Peking zurückfordern.

Gerolsteiner-Teamchef Holczer beteuerte erneut, nicht in Schumachers mögliche Doping-Verstrickungen verwickelt zu sein: «Wir haben damit nichts zu tun.» Er will den zweifachen Tour-Zeitfahrsieger zivilrechtlich belangen - und wird selbst vom geständigen Dopingsünder Patrik Sinkewitz attackiert. «Er ist seit zehn Jahren dabei, so eine Betriebsblindheit an den Tag zu legen, ist aus meiner Sicht noch unglaubwürdiger und noch viel schlimmer als das Doping an sich», so der frühere T-Mobile-Profi im Hessischen Rundfunk.

Die ehemalige BDR-Präsidentin Sylvia Schenk erwartet nach den jüngsten Doping-Enthüllungen «einen Sturm». Radsport-Klassiker wie die Tour oder das Henninger-Turm-Rennen in Frankfurt am Main seien bedroht: «Ich fürchte, das ist das Aus für das Henninger Rennen.» Und auch die Deutschland-Tour muss spätestens seit den jüngsten Negativ- Schlagzeilen um ihren Fortbestand bangen.


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