Frankfurt (rad-net) - Am vorigen Samstag sind die 50 Teilnehmenden des Deutschen Olympischen Jugendlagers (DOJL) wieder wohlbehalten in Deutschland angekommen. Darunter war auch der Radsportler Lukas Kuntermann, der im deutschen Haus Gänsehaut-Momente erlebte, als er Olympionikinnen und Olympioniken kennenlernen durfte.
16 Tage lang erlebten sie die Faszination Olympia hautnah und hielten ihre Ohren und Augen offen: bei Wettkämpfen, bei Besuchen von sozialen Projekten in den Favelas und bei diversen Terminen mit hochrangigen Sportpolitikern. Unter anderem wurden mit DOSB-Präsident Alfons Hörmann und den DOSB-Präsidiumsmitgliedern Prof. Gudrun Doll-Tepper, Dr. Petra Tzschoppe und Ingo Weiss kontrovers die «Causa Russland», die generelle Dopingproblematik, ehrenamtliches Engagement und andere Themen, die den Sport und die Jugendlichen bewegen, diskutiert. Weiter wurden mit Mitgliedern des Sportausschusses des Deutschen Bundestages die Grenzen und Möglichkeiten der Sportförderung in Deutschland erörtert und mit Sylvia Schenk von Transparency International über Manipulation und Korruption im Sport gesprochen.
Lukas Kuntermann war von seinem Rio-Aufenthalt begeistert: «Die Momente die ich hier in Rio erlebt habe, sind unbeschreiblich schön und sorgten oftmals für Gänsehaut.» Unter anderem traf er im Deutschen Haus die Olympionikinnen Trixi Worrack und Lisa Brennauer, mit denen er sich über das Leben im Profizirkus austauschen konnte. Außerdem besuchte man das Straßenrennen der Frauen, wo Kuntermann die Deutschen intensiv anfeuern konnte.
Intensiv setzte sich der Sportnachwuchs auch mit den Themen Nachhaltigkeit und Inklusion auseinander. Gemeinsam mit 50 brasilianischen Jugendlichen erarbeiteten sie unter Leitung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung einen Tag lang ihre Vision einer «Olympiastadt der Zukunft» und probierten gemeinsam Blindenfußball und Rollstuhl-Basketball aus. Bei Besuchen in verschiedenen Projekten der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit und dem Aktionsbündnis «Rio bewegt. Uns» hatten die Jugendlichen in Kleingruppen zusätzlich die Möglichkeit, tief in die Lebenssituationen der gleichaltrigen Brasilianer einzutauchen und die Lebensumstände in den Comunidades (Favelas) kennenzulernen.
In diesem vollgepackten Programm, in dem auch ein Strandnachmittag, der Besuch des Corcovado und der Aufstieg auf den Zuckerhut nicht fehlen durften, stand der Sport dennoch im Zentrum. Die Nachwuchsathleten, die aus über 30 verschiedenen Sportarten stammen, wählten je fünf verschiedene Wettbewerbe aus einem Kontingent aus. Mit der gesamten Gruppe verfolgte das DOJL ein Heimspiel der brasilianischen Basketballmannschaft gegen Nigeria sowie das Hockey-Halbfinale Belgien gegen Niederlande der Herren. So unterschiedlich die Sportarten, aus denen die Teilnehmer stammen, so unterschiedlich auch ihre persönlichen Highlights.
Tobias Knoch, der Direktor der Deutschen Olympischen Akademie und stellvertretender Leiter des DOJL in Rio, erklärte: «Unser oberstes Ziel war es, dem deutschen Sportnachwuchs, so vielfältig er ist, die Faszination Olympias nahe zu bringen. Olympia ist mehr als nur der Wettkampf - Olympia steht für eine Idee und für Werte, die Völker verbinden und Freiheit gewähren. Ich habe den Eindruck, dass es uns gelungen ist, den Jugendlichen dies zu vermitteln und in ihnen neue Botschafterinnen und Botschafter für die Verbreitung der Olympischen Idee gewonnen zu haben.»
Nachwuchs reist ins olympische Jugendlager - Radfahrer Lukas Kuntermann freut sich auf Rio