St. Wendel (rad-net) - Über fünf Renntage führt die Deutschland-Tour 2023 vom Saarland bis nach Bremen. Heute geht es los mit einem 2,3 Kilometer langen Prolog in St. Wendel.
Das kurze Zeitfahren wird gleich das Klassement für den Kampf um das Rote Trikot des Gesamtführenden sortieren, aber auf den drei folgenden Teilstücken mit Klassiker-Charakter könnten die ersten Plätze erneut durchgewirbelt werden. Im Finale in der Hansestadt kämpfen nach 732 Kilometern die Sprinter um den letzten Tagessieg. 20 Mannschaften mit jeweils sechs Fahrern gehen an den Start. Zehn Teams haben WorldTour-Status.
Spätestens nach den zuletzt gezeigten Leistungen mit dem Gewinn der Dänemark-Rundfahrt und den Cyclassics in Hamburg innerhalb der vergangenen Woche hat sich Mads Pedersen (Lidl-Trek) zum Top-Favoriten erhoben. «Ich freue mich, jetzt auch die Deutschland-Tour zu fahren», sagt der 27-jährige Däne. «Ich habe mich für dieses Rennen aufgrund des interessanten Etappen-Mixes entschieden. Sie kommen mir entgegen und sollten spannenden Radsport bieten. Ich habe es geschafft, meine gute Form aus der Tour de France zu konservieren. Jetzt bin ich sehr gespannt, was ich bei der Deutschland-Tour damit noch erreichen kann.»
Nach seiner Premiere im vergangenen Jahr, die Pello Bilbao (Bahrain-Victorious) als Gesamtzweiter beendete, kehrt der Spanier «mit vielen guten Erinnerungen zurück zur Deutschland-Tour», so der 33-Jährige. «Ich denke, ein paar Sekunden werden über den Ausgang des Gesamtklassements entscheiden. Kleine Details werden am Ende zählen», vermutet Bilbao. «Ich weiß noch nicht, ob ich nach einer Ruhephase nach der Tour de France und leichtem Training schon wieder bei 100 Prozent bin. Selbst wenn ich nicht topfit bin, kann ich dem Team helfen. Wir haben deutsche Fahrer wie Nikias Arndt, der eine gute Rolle in der Gesamtwertung spielen kann, und Phil Bauhaus für die Sprintetappen.»
Und darauf freut sich Bauhaus: «Es ist immer schön, vor heimischer Kulisse zu fahren. Das Etappenziel Essen ist auch nicht so weit weg von meiner Heimat Bocholt. Ich hoffe, dass ich dieses Mal vielleicht eine Etappe gewinnen kann.» Konkurrenz erhält er unter anderem von einem weiteren deutschen Spitzenprofi. Im letzten Jahr verpasste Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) die Deutschland-Tour noch wegen seines Starts bei der Spanien-Rundfahrt. «Nach einjähriger Pause bin ich jetzt zurück bei einem der schönsten Rennen im Jahr. Der Start ist dieses Mal auch gar nicht weit weg von Zuhause», freut sich der Pfälzer auf das Heimspiel mit Prolog und der ersten Etappe im Saarland. «Es wird nicht ohne, aber vor zwei Jahren habe ich ja auch gezeigt, dass ich es kann.» Eine Etappe, das Grüne Trikot und Platz zwei in der Gesamtwertung gingen auf Ackermanns Konto. «Einen Etappensieg würde ich schon wieder gerne mit nach Hause nehmen. Bei der Deutschland-Tour hat die Form ja eigentlich immer gepasst. Das wird auch in diesem Jahr so sein.»
Alexander Kristoff (Uno-X) geht bereits zum vierten Mal an den Start der Deutschland-Tour. Jubeln durfte der Norweger bisher immer. Bei jeder Ausgabe sprang mindestens ein Etappensieg heraus. «Ich freue mich, auch dieses Jahr wieder bei der Deutschland-Tour dabei zu sein. Ich liebe es, Rennen in Deutschland zu fahren und habe viele gute Erinnerungen und Resultate sammeln können. Hoffentlich springt auch dieses Mal wieder ein Tagessieg dabei heraus.»
Auch das Team Bora-hansgrohe um Nils Politt rechnet sich Chancen aus. «Ich denke, wir können mit Selbstbewusstsein in die Deutschland-Tour gehen», sagt Politt nach einem guten Auftritt bei den Cyclassics am Sonntag und sprach fürs ganze Team. «Es ist in Hamburg gut gelaufen. Und wir haben auch für die Deutschland Tour eine starke Mannschaft nominiert. Danny van Poppel hat seine gute Form unter Beweis gestellt. Und Maximilian Schachmann haben wir auch dabei. Das Profil sollte uns entgegenkommen.»