Neuwied (rad-net) - Die Profis André Greipel und Marcel Sieberg vom Team Omega Pharma-Lotto, der Lepoard-Profi Robert Wagner sowie David Kopp und Florian Monreal vom Team Eddy Merckx-Indeland haben sich in Neuwied bereits jetzt den Kurs für die Deutsche Meisterschaft getestet. 16 knackige Kilometer, nicht zu steil, aber anspruchsvoll, warten auf die Profis. Insgesamt müssen 13 Runden absolviert werden.
Andre Greipel: «Die Strecke ist vergleichbar mit der im letzten Jahr, topografisch nicht so anspruchsvoll, aber auch nicht einfach. Nach 180, 190 Kilometern tut einem aber auch schon eine Brückenauffahrt weh. Jedenfalls ist das bei mir so. Ich glaube, dass eine große Gruppe im Sprint ankommt. Was diese Meisterschaft so speziell macht, ist die Tatsache, dass erstmals seit Jahren kein deutsches ProTour-Team am Start steht und das Rennen nach Belieben kontrollieren kann, so wie früher T-Mobile. Dennoch glaube ich, dass dieses Rennen sehr von Taktik geprägt sein wird, weil eben keine Selektion an einem Berg möglich ist.»
Zwei Kilometer nach dem Start in der Langendorfer Straße wartet der Heddesdorfer Berg, eine leichte Steigung von vielleicht 800 Metern. Zu leicht und zu weit vom Ziel entfernt, um wegzukommen. Für eine Attacke bietet sich schon eher die zweite Steigung nach Oberbieber an. Sie liegt fünf Kilometer vor dem Ziel. Danach wird es knifflig: Schmale, kurvige Straßen liegen vor den Fahrern in der Abfahrt nach Niederbieber. «Wenn man da immer hinterher springen muss, wird es schwer», meint Marcel Sieberg, der eine offene Meisterschaft erwartet, weil es kein dominierendes Team gibt. «Und fit gehen alle an den Start, denn eine Woche später geht die Tour los», weiß der 28-Jährige. «Auf dieser Strecke kann alles passieren, aber ich rechne mir durchaus Chancen aus», sagt David Kopp, der über sehr schnelle Beine verfügt.
Udo Sprenger hat die Strecke zusammen mit Frank Flügel vom ausrichtenden Verein Veloclub Neuwied ausgesucht. Der Verein war bereits 1988 Ausrichter der nationalen Amateur-Meisterschaften, die damals aber in Höhr-Grenzhausen im Westerwald stattfanden.
Neuwied hat eine große Radsport-Tradition. Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre gehörte der Verein RSV City Neuwied zu den erfolgreichsten Amateur-Vereinen im Land. Fahrer wie Wilfried Trott und Rudi Michalsky trugen das weiß-rot-blau-gestreifte Trikot. Auch als Veranstalter hat sich der Verein einen Namen gemacht, einige Jahre lang die Raiffeisen-Rundfahrt ausgerichtet. Der Veloclub Neuwied wurde im November 1981 gegründet und war viele Jahre vor allem im Nachwuchsbereich erfolgreich. Zum 30-jährigen Bestehen ist man im Juni 2011 erstmals Ausrichter der Straßenmeisterschaft der Elite.