Auf einem schweren 3,5 Kilometer langen Kurs mit einer langen, steilen Steigung am Geißkopf, setzte Lado Fumic schon in der dritten von neun Runden die entscheidende Attacke. „Wenn du gewinnen willst, musst du aggressiv fahren“, erklärte Fumic, warum er so früh auf das Tempo drückte. Schnell hatte er einen Vorsprung von 30 Sekunden. Weil hinter ihm nur Teamkameraden in Sicht waren, schonte sich der aktuelle Weltcup-Zweite und sparte Energie. Erst als er einen schleichenden Plattfuss reparieren musste, kam er noch mal in Bedrängnis. „Da bin ich schon nervös geworden“, gab er zu als Bresser in der vorletzten Runde auf weniger als 20 Sekunden heran kam. Letztlich blieb sein Erfolg aber ungefährdet. „Es ist super für mich gelaufen. Für mich ist es auch zum vierten Mal schön der Beste meines Landes zu sein“, kommentierte Fumic seinen Sieg. Bresser, der zuletzt mit einigen Enttäuschungen leben musste, war „erleichtert“ über seine Silbermedaille. „Ich konnte bisher zu selten zeigen, dass ich gut in Form bin“. Für Stefan Sahm war es die erste DM-Medaille. Entsprechend froh war er darüber. „Für mich ist ein kleiner Traum in Erfüllung gegangen“, sagte er. Auch auf den Plätzen Vier bis Sechs kamen Biker von T-Mobile ins Ziel. Jochen Käß (Oberstenfeld), Manuel Fumic (Kirchheim/T.) und Marc Gölz (Weilheim/T.) komplettierten eine Woche vor dem nächsten Weltcup-Rennen in Kanada den Triumpf der Magentaprofis.

Sabine Spitz (Murg-Niederhof) gelang im Damen-Rennen über 21 Kilometer der Meisterschaftshattrick. Sie gewann in 1:33:58 Stunden 1:28 Minuten vor Nina Göhl (Argenbühl) und 3:20 Minuten vor Sandra Klose (Rosenheim).

Die Überraschungen im Damen-Rennen lagen auf Platz Zwei und Drei. Während Sabine Spitz bereits aus der ersten von sechs Runden mit einem Vorsprung von 30 Sekunden zurückkehrte, kämpften dahinter Nina Göhl, Ivonne Kraft (Gaggenau) und Sandra Klose um die beiden anderen Medaillen. Die Weltranglisten-Dritte Kraft war mit einem verletzten Ellenbogen ins Rennen gegangen und musste ihre Konkurrentinnen ziehen lassen. Nina Göhl (Denkhaus-Castellani) erarbeitete sich 15 Sekunden Vorsprung. „Ich habe versucht Sandra nicht mehr rankommen zu lassen, das hat geklappt. Ich bin super froh über Silber“, sagte Göhl. „Super glücklich“ war auch Sandra Klose (Ralph Denk Racing) über ihren dritten Platz: „Ich kann’s noch gar nicht fassen“.

Sabine Spitz dominierte das Rennen an der Spitze ungefährdet. Sie konnte sich schließlich den Luxus leisten das Tempo rauszunehmen um für den Weltcup am nächsten Wochenende Energie zu sparen. „Ich wollte vorher keine großen Töne spucken. Meine Priorität war defektfrei durchzukommen. Jetzt bin ich schon erleichtert, dass es mit dem Hattrick geklappt hat“, kommentierte sie ihren dritten Titel in Folge.

Das Rennen der Masterklassen dominierte der Würzburger Joachim Öchsner (Ghost) mit 58 Sekunden Vorsprung auf Martin Hollerbach (Marin) vom RV Brüggen. Dritter wurde Ex-Meister Daniel Duske (Ravensburg) vom Team Alb-Gold, der 3:52 Minuten verlor. Als Gesamt-Fünfter holte sich Matthias Ball (Mosbach /Bergwerk) vor Titelverteidiger Holger Sewing (Bochum / S-Tec) zum ersten Mal den Titel der Mastersklasse 2.

Ergebnisse Herren 31,5 Kilometer
1. Lado Fumic (Kirchheim/T. / Team T-Mobile) 1:53:24
2. Carsten Bresser (Neustadt/W. / Team T-Mobile) 1:53:48
3. Stefan Sahm (Bissingen/T. / Team T-Mobile) 1:57:55
4. Jochen Käß (Oberstenfeld / Team T-Mobile) 1:59:54
5. Manuel Fumic (Kirchheim/T. / Team T-Mobile) 2:00:38
6. Marc Gölz (Weilheim/T. / Team T-Mobile) 2:01:10
7. Matthias Mende (Altenberg / Ralph Denk Racing) 2:01:57
8. Mark Timo Weichert (Beilstein / Team Alb-Gold) 2:02:46
9. Johannes Sickmüller (Hamburg / Stevens-Jeantex) 2:02:58
10. Florian Eschenbach (Tübingen / Team Alb-Gold) 2:03:47

Ergebnisse Damen 21 Kilometer
1. Sabine Spitz (Murg-Niederhof / Merida International) 1:33:15 Stunden
2. Nina Göhl (Argenbühl / Denkhaus-Castellani) 1:34:43
3. Sandra Klose (Rosenheim / Ralph Denk Racing) 1:36:36
4. Birgit Jüngst (Frankenberg / Merida International) 1:38:06
5. Ivonne Kraft (Gaggenau / Ghost International) 1:38:25
6. Regina Marunde (Berlin / Focus) 1:39:21
7. Katrin Schwing (Mosbach / Bergwerk-Renault) 1:40:17
8. Adelheid Morath (St. Märgen / Rothaus-Cube) 1:41:13
9. Sandra Gockert (Hamburg / Stevens-Jeantex) 1:42:34
10. Tanja Ruppert (Gudensberg) 1:45:58

Text: Erhard Goller