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Detlef Uibel, hier mit seiner erfolgreichsten Athletin Kristina Vogel bei der Bahn-WM 2018 in Apeldoorn, ist Trainer des Jahres. Foto: BDR
17.12.2018 09:22
Detlef Uibel ist Trainer des Jahres - Hohe Auszeichnung für erfolgreichen BDR-Coach

Frankfurt (rad-net) - Detlef Uibels Trainingserfolge sind beinahe einzigartig: Der Lausitzer ist seit 1996 Cheftrainer für den Kurzzeitbereich im Bund Deutscher Radfahrer (BDR) und damit verantwortlich für drei Olympiasiege, 29 Weltmeistertitel und insgesamt über 70 WM-Medaillen. Gestern Abend wurde er vom Deutschen Olympischen Sportbund für seine Lebensleistung im Rahmen der Ehrung der «Sportler des Jahres» in Baden-Baden ausgezeichnet. Die Laudatio hielt einer seiner erfolgreichsten Fahrer, Maximilian Levy (Cottbus).

Zwei WM-Bronzemedaillen im Sprint (1977 bei den Junioren, 1981 bei den Amateuren) und zahlreiche nationale Titel konnte Detlef Uibel in seiner eigenen Sportlerkarriere gewinnen, bevor er nach der Wende Trainer im BDR wurde. Zunächst zeichnete er sich für die Junioren verantwortlich, seit 1996 für die Eliteklasse. Was Uibel auszeichnet, ist sein gutes Gespür für Athleten, für die Zusammensetzung von Sprinter-Teams, seit Jahren das Aushängeschild im Bahnbereich des BDR. Er ist in seinem Handeln stets konsequent, manchmal hart, aber immer gerecht. Uibel hat im BDR ein funktionierendes Trainings- und Wettkampfsystems installiert und erfolgreich Wissenschaft und Technik eingebunden.

Der erste Olympiasieg der Teamsprinter im Jahr 2004 in Athen (René Wolff, Stefan Nimke, Jens Fiedler) gehört zu Uibels nachhaltigsten Erlebnissen als Bundestrainer. Unvergessen auch der sensationelle Erfolg von Miriam Welte und Kristina Vogel (ebenfalls im Teamsprint) bei den Spielen in London (2012) und Vogels Goldmedaille im Sprint in Rio (2016). «Der dreifache Titelgewinn von Kristina Vogel 2014 bei der WM ist auch ein absoluter Höhepunkt. Das sind einmalige Ergebnisse, die sich nicht so einfach wiederholen lassen», sagt Uibel, der in diesem Jahr miterleben musste, wie seine beste Athletin, Kristina Vogel, bei einer Trainingseinheit in Cottbus schwer stürzte und seitdem querschnittgelähmt ist. Das hat Uibel sehr getroffen.

Uibel ist ein Trainer mit Format, einer der von seinen Athleten alles fordert, der aber die menschliche Komponente nie aus den Augen verliert. So ließ er Stefan Bötticher, dem letzten deutschen Sprintweltmeister, nach dessen Krankheit viel Zeit, zurückzukommen. Dieses Vertrauen zahlen ihm die Sportler zurück, mit zahlreichen Erfolgen. «Er ist sehr konsequent, manchmal stur, aber nie nachtragend», sagte Kristina Vogel einmal über ihren Bundestrainer.

Mit 13 Olympia-Medaillen (drei Olympia-Siege), 78 WM-Medaillen (darunter 29x Gold) sowie über 100 EM-Medaillen ist Uibel der erfolgreichste Bundestrainer im Bund Deutscher Radfahrer und einer der erfolgreichsten im gesamtdeutschen Sport. Der 59-Jährige blickt auf eine beispielhafte Trainerkarriere zurück, die noch lange nicht zu Ende ist.

«Ich bedanke mich sehr für diese Auszeichnung und sehe mich dabei als Vertreter einer sogenannten Randsportart besonders geehrt! Es freut mich ganz besonders, dass durch diese Auszeichnung auch der Bahnradsport etwas in die Öffentlichkeit gerät», sagte Uibel nach der Preisverleihung in Baden-Baden. «Ich hatte als Bundestrainer das Glück mit vielen herausragenden Sportlerinnen und Sportlern arbeiten zu dürfen, denen ich an dieser Stelle ebenso danken möchte wie all meinen Trainerkollegen, den Mitarbeitern der FES-Berlin und des IAT-Leipzig und der BDR-Geschäftsstelle für die jahrelange gute Zusammenarbeit und Unterstützung.»

Hintergrund
Zur Honorierung herausragender, langfristiger und nachhaltiger Leistungen verleiht der DOSB seit 2006 den Preis «DOSB-Trainer/Trainerin des Jahres». Damit will er die Wertschätzung von Trainerinnen und Trainern in der Öffentlichkeit steigern. «Trainer sind entscheidende Begleiter und Wegbereiter für die Athletinnen und Athleten», sagte Ole Bischof. «Sie haben eine Schlüsselfunktion. Durch den Preis unterstreichen wir diese herausragende Rolle. Auch in der Leistungssportreform, die derzeit umgesetzt wird, ist die Optimierung der Bedingungen für Trainer einer der wichtigsten Punkte.» (Quelle DOSB)

Die Jury
Vorsitzender der Jury ist Judo-Olympiasieger Ole Bischof. Außerdem gehörten ihr an: Dr. Petra Tzschoppe, DOSB-Vizepräsidentin Frauen und Gleichstellung, Dirk Schimmelpfennig, DOSB-Vorstand Leistungssport, Heiner Brand, Ex-Handball-Bundestrainer, der ehemalige Bob- und Skeleton-Bundestrainer Raimund Bethge, Tina Theune, ehemalige Bundestrainerin der Frauen-Nationalmannschaft im Fußball, Ulla Koch, Bundestrainerin Turnen, Jonathan Koch (Mitglied der Athletenkommission des DOSB und DOSB-Präsidiumsmitglied) sowie Werner Klatten, der Aufsichtsratsvorsitzende der Stiftung Deutsche Sporthilfe.


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