Sasbachwalden (rad-net) - Der Portugiese Tiago Ferreira ist Quasi-Etappensieger der vierten Etappe der 9. Vaude Trans-Schwarzwald. Nach einem Abbruch wegen fehlender Streckenbeschilderung wurde die erste Zwischenzeit zur Wertung des Abschnitts zwischen Bad Rippoldsau-Schapbach und Sasbachwalden herangezogen.
Auf der vierten Etappe der Vaude Trans-Schwarzwald kam es unter unglücklichen Umständen zu einem Abbruch der Etappe bei Kilometer 46 von 72. Zwei Faktoren kamen auf dem Weg von Bad Rippoldsau-Schapbach nach Sasbachwalden zusammen. Chef-Organisator Rik Sauser, der mit einem Rucksack und entsprechenden Utensilien bestückt, rund eine Stunde vor dem Start mit dem eBike zur Kontrolle auf die Strecke geht und eventuelle Probleme behebt, erlitt einen Defekt und konnte seine Kontrollfahrt nicht fortsetzen.
Ausgerechnet an diesem Tag fehlten auf etwa einer Kilometer Wegstrecke zwischen Ottenhöfen und Seebach die Wegweiser. Sie waren offenbar über Nacht entfernt worden. Die Führungsmotorräder hätten nun zwar die dreiköpfige Spitzengruppe ohne weiteres auf den rechten Weg bringen können, doch alle nachfolgenden Fahrer hätten nicht gewusst wo es lang geht.
«Das ist natürlich sehr unglücklich, dass ich ausgerechnet heute einen Radschaden hatte. Wir konnten das Rennen an der Stelle nicht einfach weiter laufen lassen Das ist schade, aber es wäre irregulär gewesen», erklärte Rik Sauser In den letzten drei, vier Jahren hätte es solche Vorfälle eigentlich nicht mehr gegeben. «In unseren Anfangsjahren hatten wir das öfters, aber inzwischen eigentlich nicht mehr», so Sauser. Ausschließen kann man das Abmontieren von Streckenbeschilderungen nie und selbst bei einer Kontrollfahrt eine Stunde vorher bliebe dazwischen immer noch genügend Zeit, wenn es ein Saboteur drauf anlegt.
Die Fahrt wurde dann neutralisiert bis ins Ziel in Sasbachwalden fortgesetzt. Die Etappe wird, so entschied die Jury, trotzdem eine Wertung bekommen. Die Zwischenzeit bei Kilometer 44 wird heran gezogen. An diesem Messpunkt existierte eine dreiköpfige Spitzengruppe. Keine zufällige, denn der Gesamt-Führende Markus Kaufmann, sein Vorgänger Jochen Käß (beide Centurion-Vaude) und der Portugiese Tiago Ferreira (Team Protek) hatten sich schon in den ersten drei Tagen als die Stärksten heraus kristallisiert. Käß und Ferreira hatten am Freitag jeweils einen Defekt zu beklagen. Das Trio hatte sich in dem Anstieg zur zweiten Verpflegungszone abgesetzt.
Ferreira fuhr nach 1:36,50 Stunden mit einer halben Sekunde vor Jochen Käß und zwei Sekunden vor Markus Kaufmann über die Zeitmessung und ist damit der provisorische Etappensieger. Dahinter folgten Georg Egger (+0:37), der gestern auch Defekt zu beklagen hatte, und sein Lexware-Teamkollege Matthias Bettinger (+0:38) auf den Plätzen vier und fünf. Vortagessieger Simon Stiebjahn (Team Bulls) war weitere fünf Sekunden zurück und verliert damit seinen zweiten Gesamtrang an Jochen Käß, der jetzt 1:31 Minuten hinter Kaufmann zurück liegt. Stiebjahn und Ferreira sind um eine Zehntelsekunden getrennt auf den Plätzen drei und vier.
«Diese Zeit zu nehmen, war die fairste Entscheidung. Natürlich wird sie nicht allen gerecht, aber anders hätte man es nicht machen können», fand Simon Stiebjahn, bei dem es nach seinem gestrigen 50-Kilometer-Soloritt erst mal nicht so gut ging.
Hinter Stiebjahn hatten noch Periklis Ilias (Protek, +0:49) Anschluss an die Verfolger. Sascha Weber und Markus Bauer (beide Lexware Mountainbike Team) hatten an dieser Stelle, zwei Kilometer vor dem Abbruch, 1:17 Minuten, respektive 1:19 Minuten Rückstand. Weber rückt dadurch in der Gesamtwertung an Matthias Pfrommer (Haico Racing, +2:39) vorbei auf Platz fünf im Gesamtklassement und Bauer verbessert sich auf Platz acht.
Bei den Damen lag Hielke Elferink (Wheeler-iXS) zum gemessenen Zeitpunkt 9:03 Minuten vor ihren Landsfrauen Jolien Janssen (Sforz Racing) und Sanne van Paassen (Boels-Dolmans, +9:55). Damit vergrößerte die in Freiburg lebende Niederländerin ihren Vorsprung auf über 16:30 Minuten.