Tokio (rad-net) - Die Verantwortlichen der Olympischen Spiele und die Regierung in Tokio debattieren weiter über die planmäßige Austragung der Wettbewerbe im Sommer, während die Zweifel aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus weiter wachsen. Mittlerweile mache man sich bereits Gedanken um Notfallpläne.
«Das Coronavirus ist zu einem globalen Problem geworden. Wir können sie [die Olympischen Spiele, Anm. d. Red.] nicht einfach halten, weil Japan in Ordnung ist», sagte Haruyuki Takahashi, Vorstandsmitglied von Tokio 2020, auch wenn die planmäßige Austragung natürlich erstrebenswert sei. Alternative Pläne seien trotzdem schon im Gespräch.
Derzeitig präferiert die Regierung in Tokio als Notfalllösung wohl die Verschiebung der Spiele um zwei Jahre, da das Jahr 2022 Freiraum für das Event biete und die Vorbereitungszeit, mit einer zügigen Entscheidung, ausreichend sei. Problematisch könnte jedoch sein, dass eine Verschiebung des Termins außerhalb 2020, Tokio die Rechte für die Austragung der Spiele entziehen könnte. Darauf wies die Sportministerin Seiko Hashimoto hin, die eine Verschiebung oder Absage der Spiele als «unvorstellbar» empfindet. «Aus der Sicht der Athleten, die die Hauptakteure der Spiele in Tokio sind ist es unvorstellbar, abzusagen oder zu verschieben.»
Auch der Chef des japanischen Olympia-Komitees, Yoshiro Mori, hält an dem geplanten Termin für die Spiele im Sommer fest, da die Vorbereitungen soweit «planmäßig» verlaufen würden, obwohl die Olympische Flamme ohne Zuschauer in Olympia (Griechenland) entzündet wurde. Man sei trotzdem selbstverständlich besorgt, lenkte Mori bei einer Pressekonferenz ein.
Letztendlich warte man auf die Entscheidung des IOC, das sich mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und den Organisatoren in Tokio beraten hat und bald seine «grundlegenden Gedanken» darlegen müsste. «Wir halten es für wichtig, dass die Regierung korrekte Informationen gibt, damit das IOC eine angemessene Entscheidung trifft», appellierte Hashimoto an alle Entscheidungsträger.
In Japan liegen derzeitig offiziell mehr als 800 Corona-Fälle vor, während das Virus zum Tod von 24 Menschen geführt hat.
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