Herentals (rad-net) - Thomas de Gendt aus dem belgischen Rennstall Lotto Soudal hat angekündigt, dass er «wirklich verrückte Zustände» bei der Tour de France erwartet. Sollte die französische Grand Tour wie geplant verlaufen, könnte die fehlende Praxis der Fahrer zu Formtiefs und unerwarteten Wendungen führen.
«Sollte das nächste Rennen die Tour sein, dann erwarte ich wirklich verrückte Zustände. Fahrer, von denen man erwarten würde, dass sie gut performen, werden schlecht abschneiden und umgekehrt», sagte der 33-Jährige in einem Interview mit Het Nieuwsblad am Montag. Die Wettkämpfe zu Beginn der Saison seien besonders wichtig, um sich auf andere Rennen vorzubereiten. «Manche Fahrer brauchen anspruchsvolle Rennen, um in Topform zu gelangen - andere nicht.»
Insgesamt sei De Gendt deshalb froh gewesen, dass Paris-Nizza vergangene Woche weiter gelaufen ist. In dem Gedanken, dass das Rennen das letzte für eine lange Zeit gewesen sein könnte, habe sich der Profi bei der letzten Etappe noch einmal besonders ins Zeug gelegt. «Ich wollte noch einmal alles geben», sp der Belgier, der sich nach der bisherigen Verschiebung des Giro d'Italia nun auf die Tour de France vorbereiten wird. «Ich denke, dass mir nichts anderes übrig bleibt, als für die Tour zu trainieren. Aber sollten zuvor irgendwelche Rennen stattfinden, dann möchte ich diese fahren», reflektierte der Fahrer in dem Interview.
Tour-de-France-Direktor Christian Prudhomme hat hingegen in einem Gespräch mit Het Laatste Nieuws am Wochenende versucht, der Rennpause einen positiven Aspekt beizufügen. Nachdem die Absage von Paris-Roubaix, Lüttich-Bastogne-Lüttich und Flèche Wallone nicht unwahrscheinlich sei, dürfte der Enthusiasmus bei den ersten, wieder stattfindenden Rennen überwiegen. «Wenn das Renngeschehen wieder anfängt, dann wird der Hunger extrem groß sein - größer als zuvor», prophezeite der Organisator, der zudem daran erinnerte, dass der Grand Départ 2020 noch über 100 Tage voraus liege.