Bormio (dpa) - Überraschungs-Spitzenreiter Damiano Cunego steht nach seinem vierten Etappensieg vor dem Gesamterfolg beim 87. Giro d'Italia.

Der 22 Jahre alte Radprofi aus Italien bestand seine vorletzte Prüfung mit Glanz und Gloria und fuhr bei der schweren 18. Etappe über 120 km von Cles nach Bormio als Erster über den Zielstrich.

Dagegen scheiterte der zweimalige Giro-Sieger Gilberto Simoni mit seinem Versuch, am letzten Anstieg den Erfolg seines Teamgefährten noch zu verhindern. Cunego muss nun noch die ebenfalls schwere, letzte Bergetappe über 121 km von Bormio nach Presolana überstehen. Der 87. Giro endet am Pfingstsonntag traditionell in Mailand.

Auf dem zehn Kilometer langen Schlussanstieg versuchte der viertplatzierte Simoni, sich von Cunego zu lösen und zumindest einen Teil seines 2:38 Minuten großen Rückstandes aufzuholen. Doch der Spitzenreiter ließ sich vom Sieger der Jahre 2001 und 2003 nicht abhängen und zog auf den letzten Metern mit einem explosiven Antritt davon. Rang zwei ging an seinen Landsmann Dario Cioni, Dritter wurde der Ukrainer Sergej Gontschar vor Simoni.

Fabian Wegmann gewann bei anfänglichem Regen die erste Bergwertung, verlor durch Cunegos Etappensieg aber die Führung in dieser Kategorie. Schon auf dem Weg zum 2621 m hoch gelegenen Passo di Gavia, dem «Dach» des Giro, fiel Wegmann zurück. Dafür griff Stefano Garzelli an, der vor dem Start als Gesamtsiebter knapp viereinhalb Minuten hinter Cunego gelegen hatte.

Als Erster erreichte die von Meter hohem Schnee gesäumte Passhöhe der Kroate Vladimir Miholjevic, 65 Sekunden dahinter folgte Garzelli. Auf Cunego und Simoni hatte der Giro-Sieger von 2000 1:50 Minuten Vorsprung heraus gefahren. Der Ausreißversuch blieb jedoch erfolglos, am Ende musste Garzelli seiner Flucht Tribut zollen und war wie Simoni ohne Chance auf den Tagessieg.

Cles - Bormio (118 km)

Stand nach der 18. Etappe