Tabor (rad-net) - Der Deutsche Querfeldein-Meister Philipp Walsleben hat in Tabor seinen ersten Weltcup-Sieg bei den Elite Männern nur hauchdünn verpasst. Der 25-jährige Kleinmachnower musste sich beim zweiten Lauf des Cross-Weltcups 2013/2014 nur im Sprint dem Niederländer Lars van der Haar geschlagen geben, der schon das erste Rennen in Valkenburg vergangenes Wochenende gewonnen hatte.
Philipp Walsleben setzte sich gemeinsam mit Lars van der Haar vom Rest der Konkurrenz ab und dominierte mit dem Niederländer das Rennen. Der Auftaktsieger von vergangenem Sonntag stürzte gegen Ende der vierten von neun Runden, blieb mit seinem Schaltwerk in der Begrenzung hängen und verlor dadurch 13 Sekunden. Doch Van der Haar schaffte innerhalb einer Runde erneut den Anschluss. «Ich wusste, dass Philipp auch müde sein würde, aber ich hatte ja eh keine andere Chance, als es zu versuchen», erklärte Van der Haar dazu.
Hinter Walsleben und Van der Haar versuchte Francis Mourey die Lücke zu schließen. Er reduzierte im Alleingang den Rückstand von 25 auf 13 Sekunden, doch dann hatte der französische Meister ein Problem mit seiner Schaltung und wurde von den Verfolgern wieder geschluckt. Innerhalb der Schlussoffensive der Verfolger kam Kevin Pauwels bis auf neun Sekunden an die beiden Führenden heran, doch das Führungsduo ließ nichts mehr anbrennen. Van der Haar hatte Ende der vorletzten Runde kurz versucht von einem Radwechsel von Walsleben zu profitieren, doch der schloss die drei Sekunden große Lücke wieder und die Entscheidung fiel dann auf der Zielgeraden.
Walsleben kam als Erster um die letzte Kurve, doch Van der Haar schoss mit hoher Trittfrequenz am Kleinmachnower vorbei zu seinem zweiten Sieg. Walsleben aber bestätigte mit seinem zweiten Platz die Leistung von Valkenburg und ist jetzt punktgleich mit Pauwels Zweiter der Weltcup-Gesamtwertung. Marcel Meisen vom Team Kwadro-Stannah erwischte keinen so guten Tag und belegte Rang 30, 3:58 Minuten zurück.
Bei den Frauen holte sich die US-Amerkanerin Katherine Compton den Sieg. Sie konnte einen Vorsprung von sechs Sekunden vor ihren nächsten Konkurrentinnen ins Ziel retten, nachdem sie sich bereits in der zweiten Runde an die Spitze gesetzt hatte. Die Plätze zwei und drei machten die Britin Nikki Harris und die Tschechin Pavla Havlikova im Sprint unter sich aus. Beste Deutsche wurde Jessica Lambracht auf Platz 23 mit 3:49 Minuten Rückstand.
Der Niederländer Mathieu van der Poel, der in der vergangenen Saison noch in der U19 unterwegs war, gewann das U23-Rennen. Mit drei Sekunden Vorsprung verwies er den Belgier Gianni Vermeersch und dessen Landsmann Wout van Aert um 17 Sekunden auf die weiteren Plätze. Bei den Junioren konnte der Tscheche Adam Toupalik einen Heimsieg feiern. Zweiter wurde der Belgier Eli Iserbyt zehn Sekunden zurück, Dritter Joris Nieuwenhuis aus den Niederlanden mit 15 Sekunden Rückstand. Beste Deutsche wurden Felix Drumm und Ludwig Cords auf den Plätzen 32 beziehungsweise 26.