Hagen (rad-net) - Während in Deutschland die Räder stillstehen, wurden an diesem Wochenende in einigen Ländern trotz Corona-Pandemie die Meistertitel im Querfeldein vergeben. Oftmals hatten die Favoriten die Nase vorn, wie etwa Wout van Aert und Sanne in Belgien oder Kata Blanka Vas in Ungarn.
Van Aert in Belgien nicht zu schlagen
Nachdem auch in den Niederlanden die Titelkämpfe aufgrund von Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie abgesagt wurden, waren natürlich die belgischen Meisterschaften das Rennen, welches mit dem größten Interesse verfolgt wurde. Der dreifache Weltmeister Wout van Aert (Jumbo-Visma) wurde seiner Favoritenrolle gerecht und setzte sich vor Toon Aerts (Baloise-Trek Lions) und Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen-Bingoal) durch.
Er hatte sich zu Beginn des Rennens mit Titelverteidiger Laurens Sweeck (Pauwels Sauzen-Bingoal) abgesetzt. Doch van Aert bestimmte maßgeblich das Tempo und schüttelte bereits in der dritten von neun Runden seinen Kontrahenten ab und bestritt das restliche Rennen als Solist.
Derweil wurde Sweeck von Aerts und Vanthourenhout, der kurz nach dem Start ausgebremst wurde und sich erst wieder nach vorne arbeiten musste, eingeholt. In der sechsten Runde attackierte Aerts und nur Vanthourenhout konnte mitgehen. Im Kampf um Silber konnte Aerts eingangs der vorletzten Runde Vanthourenhout distanzieren und kam rund 20 Sekunden hinter dem Sieger, der schon Tempo herausgenommen hatte, als Zweiter ins Ziel. Vanthourenhout folgte weitere 21 Sekunden später.
Bei den Frauen holte sich Sanne Cant (Iko-Crelan) zum zwölften Mal in Folge den Titel. Die Ex-Weltmeisterin, für die es in den letzten bei Saisons nicht so rund lief, konnte sich der stark fahrenden Straßen- und Bahn-Spezialistin Lotte Kopecky (Liv Racing) erwehren und siegte mit 22 Sekunden Vorsprung. Der dritte Platz ging an Alicia Franck (Proximus-AlphaMotorhomes-Doltcini CT) mit 1:38 Minuten Rückstand.
Aru in Italien chancenlos
In Italien waren auch die Augen auf Fabio Aru (Qhubeka-Assos) gerichtet. Doch der Straßenprofi kam nicht über den zehnten Platz hinaus, während sich Gioele Bertolini vor Jakob Dorigoni (Selle Italia-Guerciotti-Elite) und Cristian Cominelli den Titel sicherte. Bei den Frauen brach Alice Arzuffi (777) die neunjährige Siegesserie von Eva Lechner (Starcasino), die hinter Chiara Teocchi sogar nur Dritte wurde.
Vas gelingt Favoritensieg
In Ungarn wurde Kata Blanka Vas im Rennen der Frauen ihrer Favoritenrolle gerecht. Die erste 19-Jährige, die zuletzt mit Top-5-Platzierungen im Weltcup sowie Siege in Bredene und Gullegem auf sich aufmerksam gemacht hatte, gewann deutlich vor den ebenso noch jungen Fahrerinnen Virag Gergely und Sara Leanyvari. Zsolt Búr setzte sich bei den Männern durch.
Schweizer Meister wurde Kevin Kühn, der sich vor Lars Forster und Timon Rüegg den Titel schnappte. Nicole Koller siegte bei den Frauen vor Zina Barhoumi und Charline Fragniere. In Frankreich war Clément Venturini vor Joshua Dubau und David Menut erfolgreich, während Amandine Fouquenet bei den Frauen vor Perrine Clauzel und U23-Weltmeisterin Marion Norbert-Riberolle siegte. In Dänemark waren mit Sebastian Carstensen Fini und Caroline Bohé zwei Mountainbike-Spezialisten erfolgreich. Carstensen Fini ließ Jonas Lindberg und Ian Millennium hinter sich, Bohé war vor Sofie Heby Pedersen und Signe Koch erfolgreich. Daniel Federspiel wurde vor Gregor Raggl und Moran Vermeulen österreichischer Meister, Landesmeisterin wurde Nadja Heigl vor Cornelia Holland und Fiona Klien. In Spanien gingen die Titel an Felipe Orts Lloret und Lucia Gonzales Blanco. Bereits gestern wurde in Tschechien um die Titel gefahren. Michael Boros und Pavla Havlikova wurden Meister.