Sangerhausen (dpa) - Charlotte Becker hat die arrivierte Judith Arndt bei den deutschen Rad-Meisterschaften in den Schatten gestellt: Die Cervélo-Fahrerin aus Datteln fing die Weltmeisterin von 2004 in Sangerhausen auf der Zielgeraden ab und verwies sie mit zwei Sekunden Rückstand auf Rang zwei.
Noch am Vortag hatte Judith Arndt (Leipzig) das Zeitfahren vor Becker gewonnen, am Tag danach scheiterte sie aber an der im Finish stärkeren 27-Jährigen, die ihre erste Meisterschaft feiern durfte. Trixi Worrack (Cottbus/Noris Cycling) belegte nach 126,6 Kilometern Rang drei. Die drei Fahrerinnen hatten sich auf dem anspruchsvollen 9,7 km-Kurs, der 13 Mal zu bewältigen war, sieben Runden vor Schluss vom Feld abgesetzt.
«Ich bin total froh und überrascht, dass ich Meisterin geworden bin. Das ist ein Traum. Ich hätte nicht damit gerechnet. Ich dachte, Judith Arndt greift zum Schluss noch mal an. Der Weltcup war schon toll, aber das jetzt - unglaublich», freute sich die neue Meisterin, die vor drei Wochen in Spanien ein Weltcup-Rennen gewonnen hatte.
Das Rennen bei hochsommerlichen Temperaturen war schnell entschieden. Nach sechs Runden hatte sich die dreiköpfige Spitzengruppe gebildet, die ihren Vorsprung schnell ausbaute. Vier Runden vor Ende hatte das Terzett fast sechs Minuten Vorsprung vor dem Hauptfeld, das bereits kapituliert hatte. Auch die Zeitfahr- Dritte Hanka Kupfernagel aus Gera, vierfache Cross-Weltmeisterin und olympische Silbermedaillengewinnerin von Sydney, konnte als Einzelkämpferin nichts ausrichten. Becker, Arndt und Worrack konnten sich auf Team-Unterstützung verlassen. Auch die Titelverteidigerin Ina Yoko-Teutenberg aus Mettmann, die das Feld sechs Minuten nach Becker über die Ziellinie führte, war ohne Chance.
König Fußball schwingt auch das Zepter bei den Titelkämpfen im Südharz. Der Achtelfinal-Klassiker Deutschland gegen England hat den Zeitplan über den Haufen geworfen. Um auch Fußball-Fans an die Strecke zu locken, wird die DM-Distanz am 27. Juni um eine Runde verkürzt und der Start um 30 Minuten vorverlegt. Das Rennen soll dann nach 193 Kilometern gegen 15.30 Uhr - also noch rechtzeitig vor dem Anstoß - beendet sein.
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