Genf (dpa) - Radsprinter Mark Cavendish ist zur 6. Etappe der Tour de Suisse wegen Rückenproblemen nicht mehr angetreten. Dem Briten war die Hauptverantwortung für den dramatischen Sturz am 15. Juni angekreidet worden, als 100 Meter vor dem Ziel sechs Fahrer zu Fall kamen und sich zum Teil erheblich verletzten. Cavendish, der keine Etappe in der Schweiz gewinnen konnte, und der Milram-Sprinter Gerald Ciolek kamen mit Schürfwunden davon.
Der in Freiburg lebende Deutsch-Australier Heinrich Haussler, der den zweiten Tagesabschnitt gewonnen hatte, musste mit einer tiefen Fleischwunde am Arm ins Krankenhaus und konnte die Rundfahrt nicht fortsetzen. Der Franzose Arnaud Coyot brach sich die Hand. Um Cavendish für den mangelnden Respekt vor den Fahrer-Kollegen zu rügen, hatten die Fahrer auf der Etappe am Folgetag zwei Minuten vor dem Start in Wettingen protestiert und den Beginn hinausgezögert.
Bei Cavendish, der im Vorjahr bei der Tour de France sechs Etappen gewann, läuft in dieser Saison sportlich noch nicht viel zusammen. Bisher verzeichnete er lediglich drei Siege - sein teaminterner Konkurrent André Greipel (Rostock), den der Brite im Frühjahr heftig kritisierte, brachte es schon auf zwölf Erfolge 2010. Mit Spannung wird erwartet, wen das HTC-Columbia-Team auf die Sprint-Topposition für die am 3. Juli beginnende Tour benennt. Der Kader soll am Ende der Tour de Suisse bekanntgegeben werden. Dass beide die Frankreich- Rundfahrt bestreiten, erscheint unwahrscheinlich.