Wevelgem (rad-net) - Mark Cavendish (Bahrain-McLaren) hat gestern nach Gent-Wevelgem einen möglichen vorzeitigen Rücktritt angekündigt. Der 35-Jährige gilt als einer der besten Sprinter aller Zeiten.
Cavendish sprach in einem Interview nach dem Rennen mit Sporza und sagte schluchzend und mit Tränen in den Augen: «Das war jetzt vielleicht das letzte Rennen meiner Karriere.» Als Sporza ihn aufforderte, zu bestätigen, ob es tatsächlich das letzte Rennen seiner Karriere war, sagte Cavendish: «Vielleicht ja.»
Cavendishs Aussage ist überraschend, da er am kommenden Mittwoch, dem 14. Oktober noch beim Scheldeprijs antreten soll - und da eigentlich als Kapitän von Bahrain-McLaren. Der Brite hat den Scheldeprijs 2007, 2008 und 2011 gewonnen. Bei Gent-Wevelgem war er in der Ausreißergruppe des Tages vertreten und wurde am Ende 74.
Cavendishs Vertrag mit Bahrain-McLaren läuft Ende dieses Jahres aus. Teammanager Rod Ellingworth gab jedoch am Samstag im Rahmen des Giro d'Italia bekannt, dass die Verhandlungen zwischen Cavendish und Bahrain-McLaren für 2021 noch andauern. «Wir arbeiten noch am Kader fürs nächste Jahr. Reporter fragten Ellingworth weiter, ob Fristen festgelegt worden seien, um zu entscheiden, ob Cavendish mit Bahrain-McLaren weitermachen werde, und ob er erwartete, dass Cavendish bis 2021 weiterfahren würde, und er sagte: «Es passiert so viel mit Teams, die zumachen und so weiter, also halten wir uns alles offen. Aber ich bin sicher, er wird weiter Rennen fahren, ja.»
Cavendish nahm dieses Jahr nicht mit Bahrain-McLaren an der Tour de France teil, nachdem das Team seine Ambitionen hinter Klassementsfahrer Mikel Landa gestellt hatte. Zu diesem Zeitpunkt sagte Cavendish jedoch, er sei nicht bereit, an der Tour de France teilzunehmen, insbesondere aufgrund des diesjährigen bergigen Parcours und weil er aufgrund der Corona-Pandemie nicht genügend Renntage hatte.
Cavendish, der 2005 seine Karriere beim damaligen deutschen Continental-Team Sparkasse begann, nahm von 2007 bis 2018 an der Tour de France teil und gewann 30 Etappen. Dazu holte er 15 Tagessiege beim Giro d'Italia, drei bei der Vuelta a España, gewann Mailand-San Remo 2009 und wurde 2011 Weltmeister auf der Straße. Zudem ist er dreifacher Weltmeister im Zweiermannschaftsfahren und Vize-Olympiasieger im Omnium.