Berlin (dpa) - Der spanische Radprofi Alejandro Valverde fährt weiter unter dem Damoklesschwert einer drohenden, weltweiten Doping-Sperre. Das Internationale Sportgerichtshof CAS in Lausanne bestätigte die Zweijahressperre gegen den 29-Jährigen durch das Italienische Olympische Komitee CONI.
Das Gericht schmetterte Valverdes Klage dagegen ab. Das Fahrverbot bis 10. Mai 2011 für den Zweiten von Paris-Nizza gilt vorerst allerdings nur auf italienischem Boden - das kann sich aber bald ändern.
Um die Frage einer weltweiten Sperre geht es vom 18. März an in einer viertägigen Anhörung vor dem CAS. Das bestätigte eine Sprecherin der höchsten Sport-Instanz der Deutschen Presse-Agentur dpa: «Am Donnerstag gibt es ein Hearing der Parteien.» Grundlage sei die Klage des Weltverbandes UCI und der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA, erklärte sie. Beide Organisationen klagen gegen den spanischen Landesverband, der sich weigerte, ein Verfahren gegen Valverde zu eröffnen, an dessen Ende bei einem Schuldnachweis eine weltweite Sperre stehen könnte.
Das CONI hatte Valverde nachgewiesen, Eigenblut bei dem mutmaßlichen Dopingarzt Eufemiano Fuentes gelagert zu haben und ihn im Mai 2009 gesperrt. Laut CAS hatte das Laboratorium in Barcelona nachgewiesen, dass das deponierte Valverde-Blut mit EPO angereichert war. Grundlage des Urteilsspruches war ein DNA-Abgleich, den das CONI mit einer Blutprobe von der Tour de France 2008 vorgenommen hatte, als die Karawane der Frankreich-Rundfahrt Station im Nachbarland gemacht hatte. Trotz dieser erdrückenden Indizien hatten sich der spanische Verband und sogar Sportminister Jaime Lissavetzky immer hinter Valverde gestellt. Der Radprofi, im Vorjahr Sieger der Spanien-Rundfahrt, leugnet Doping.
«Nach ausgiebigem Studium der Beweggründe der CAS-Entscheidung wird die UCI mit allem Nachdruck die notwendigen Schritte einleiten, um sicherzustellen, dass diese Suspendierung auch international anwendbar ist», erklärte die UCI in einer ersten Stellungnahme. Der Dachverband hätte das aktuelle CAS-Urteil «sehr begrüßt», hieß es weiter.
Lässt ein Urteil im zweiten Valverde-Verfahren lange auf sich warten, bestünde theoretisch die Chance, dass der umstrittene Caisse- d'Epargne-Profi auch die diesjährige Tour bestreiten darf. Sie startet am 3. Juli in Rotterdam, führt durch die Niederlande über Belgien nach Frankreich und macht diesmal nicht Station in Italien.