Quito (rad-net) - Richard Carapaz hat seine erste Saison mit dem Team Ineos Grenadiers als großen Erfolg gefeiert. Nach seinem zweiten Platz bei der Vuelta a España, habe er nun das Gelbe Trikot der Tour de France im Visier.
Der Ecuadorianer war vergangene Woche in sein Heimatland zurückgekehrt, wo er mit einer Veranstaltung im Polizeipräsidium in Tulcán in seiner Heimatprovinz Carchi begrüßt und eine Pressekonferenz abgehalten wurde.
Für ihn sei 2020 eine besondere Saison gewesen, nachdem er Anfang des Jahres von Movistar zu Ineos gewechselt war. «Wir haben in so kurzer Zeit viel Erfolg gehabt. Stellen Sie sich also vor, was wir in drei oder fünf Jahren erreichen können. Es ist ein langfristiges Projekt, denn wir haben die Fähigkeit, die Motivation, den Traum und den Wunsch, große Dinge zu tun.»
Ursprünglich wollte Carapaz seinen Titel beim Giro d'Italia verteidigen, doch wurde kurzfristig ins Tour-de-France-Team berufen. Nachdem das Team Ineos mit Michal Kwiatkowski und Richard Carapaz einen Doppelsieg auf der 18. Etappe feiern konnte, trug der 27-Jährige kurzzeitig sogar das Gepunktete Trikot, ehe es ihm von Tadej Pogacar wieder abgenommen wurde. «Es ist eine große Leistung. Ich wurde vom besten Fahrer der Welt geschlagen, und für mich war es eine Bestätigung, dass ich weiterhin groß träumen, mich weiter trauen und mich mit den Besten der Welt duellieren kann», sagte er.
Carapaz erklärte, dass sich das Selbstvertrauen auch in Richtung potentiellen Tour-Sieg ausdehnte, was eine weitere Premiere für Ecuador sein würde, nachdem er den ersten Grand Tour-Sieg des Landes beim Giro errungen hatte. Sein Tour-Debüt sei nicht nur Ersatz für Geraint Thomas gewesen, sondern habe für die Zukunft «Spuren hinterlassen». «Jetzt wissen wir, dass wir in der Lage sind, vom Titel zu träumen», sagte Richard Carapaz laut «El Universo». «Davon bin ich überzeugt und das ist das neue Ziel, das wir uns in naher Zukunft gesetzt haben.»
Ob das schon für 2021 der Fall sein wird, ist fraglich. Dort wolle er auch bei den Olympischen Spielen in Tokio sein Land vertreten und das Straßenrennen findet nur sechs Tage nach dem Finale der Frankreich-Rundfahrt statt. «Für mich ist es ein großes Ziel, denn die Olympischen Spiele sind nicht nur als Fahrer, sondern auch als Ecuadorianer eine große Gelegenheit, die Farben der Flagge zu präsentieren», sagte Carapaz.