Alto de Angliru (rad-net) - Richard Carapaz (Ineos Grenadiers) hat sich auf der gestrigen zwölften Etappe der Vuelta a España die Führung zurückgeholt - und dabei wichtige zehn Sekunden Vorsprung auf Primož Roglič (Jumbo-Visma) herausgeholt.
«Das Trikot zurückzubekommen ist extrem wichtig und ein gewaltiger Boost für meine Moral. Ich konnte Zeit auf Roglič gutmachen und das ist immer etwas Positives», erklärte Carapaz nach der Zielankunft am Sonntag.
Der Ecuadorianer hatte, nachdem er früh am Anstieg vom Rest seiner Mannschaft getrennt worden war, am Alto de Angliru die Lücke zur Spitzengruppe geschlossen und zwei Kilometer vor dem Ziel begonnen, einen 20-Sekunden-Vorsprung auf Roglič herauszufahren. Einen Kilometer vor der Ziellinie ließen die Kräfte zwar nach, doch mit einem Rückstand von 16 Sekunden auf Etappensieger Hugh Carthy (EF Pro Cycling) konnte Carapaz als Vierter schließlich zehn Sekunden auf Roglič gutmachen.
«Es war am Ende eher eine Frage der natürlichen Selektion, als der explosiven Attacken», berichtete Carapaz im Anschluss an die Etappe. Als er gesehen habe, dass Roglič unter einer Tempoverschärfung litt, habe er sich dazu entschlossen, es zu versuchen. «Ich bin einfach so hart gefahren, wie ich konnte, denn Hugh Carthy und Enric Mas hatten bereits attackiert. Also bin ich mein Tempo gefahren und habe geschaut, was ich erreichen kann. Am Ende habe ich diese zehn Sekunden bekommen.»
Am morgigen Dienstag wartet nun das Einzelzeitfahren auf die Profis. Der Vorsprung des 27-Jährigen ist zwar minimal, doch da er als Letzter starten wird, könnten die direkten Zeitreferenzen seiner Konkurrenten einen Vorteil für Carapaz bedeuten. «Die Zeit zu haben, ist ein Vorteil für uns. Wir kamen mit der Idee hierher, eine gute Vuelta zu absolvieren und das machen wir bisher. Nun muss ich versuchen, den Vorsprung zu verteidigen», erklärte Carapaz mit dem Blick auf den Kampf gegen die Uhr.