Lourensford (rad-net) - Stefan Sahm und Karl Platt haben sich auf der letzten Etappe des südafrikanischen Mountainbike-Rennens «Cape Epic» die Butter nicht mehr vom Brot nehmen lassen, die Konkurrenz kontrolliert und mit Platz vier ihren zweiten Gesamterfolg in diesem Rennen gesichert. Auf der Schlussetappe der von Oak Valley nach Lourensford, gab es allerdings auch keine echten Angriffe mehr auf das Gelbe Trikot von Platt und Sahm.
Das Bulls-Duo war am letzten von acht Tagen zu stark, die Verfolger in der Gesamtwertung, Brentjens und Jongewaard sowie Christoph Sauser und Burry Stander dagegen müde. So gab es nach dem längsten Anstieg nach rund 23 Kilometern, ein «Gentlemans Agreement», wie Stefan Sahm sich ausdrückte. Auf der Zielgerade nahmen Sahm und Platt das wohl stärkste Duo des Rennens, Sauser und Stander in die Mitte und überquerten zu viert zeitgleich auf dem vierten Platz die Ziellinie.
«Wir wollten den beiden einfach unseren Respekt zeigen», erklärte Karl Platt nach einem «harten Stück Arbeit». Sauser und Stander hatten insgesamt fünf Etappen gewonnen, aber durch einen Defekt und die daraus folgende unerlaubte Annahme von Hilfe, eine 15-Minuten-Zeitstrafe bekommen.
Karl Platt und Stefan Sahm präsentierten sich im Ziel überglücklich. Nachdem sich Platt bereits auf der ersten Etappe die Schulter ausgekugelt hatte, waren die Tage in Südafrika auch geprägt von der ständigen Angst, dass das wieder passieren könnte. Am fünften Tag war es dann auch wieder so weit. Platt kämpfte sich aber über die verbleibenden drei Etappen. «Das ist einfach geil. Ich hatte die ganze Zeit Sorge um Karl. Wir haben jeden Tag gekämpft und ich denke, das zeichnet uns auch aus», so Sahm.
Drei Teams, die in der Gesamtwertung keine Rolle mehr spielten, durften sich im Finale absetzen während die drei führenden Paarungen zusammen blieben. Die Tagessieger, die Flückiger-Brüder Mathias und Lukas griffen an, das südafrikanische Duo Brandon Stewart und Max Knox schloss auf. Die beiden Multivan-Merida-Biker Jochen Käß und Hannes Genze verpassten zwar den Anschluss, hielten sich aber auf Rang drei schadlos. «Mit einem blauen Auge davon gekommen», zog Hannes Genze Bilanz und Jochen Käß fand den fünften Gesamtrang «enttäuschend». Der Abschluss auf Rang drei stimmte ihn aber ein wenig versöhnlich. Carsten Bresser und Udo Bölts holten sich in Lourensford mit Rang sieben ihre beste Tagesplatzierung, eine Sekunde vor Moritz Milatz und José Hermida.
Für die Cross-Country-Spezialisten ist jetzt auch das nächste Rennen in Südafrika angesagt. In zwei Wochen startet dort der Weltcup mit dem Rennen in Pietermaritzburg.
Das Etappenrennen «Cape Epic» ist DAS Cross-Country-Rennen mit den meisten Weltranglisten-Punkten . Die Sieger kassieren jeweils 160 Punkte - das entspricht den Punkten, die auch für einen dritten Platz bei einem Weltcup vergeben werden. Quelle: Erhard Goller